Max Oertz gilt der Begründer und Innovator des Werftyachtbaus in Deutschland. Zu Ehren des Schiffs- und Yachtkonstrukteurs gibt es seit 2001 das Treffen der Oldtimersegler vor Neustadt (Holstein), der Geburtsstadt von Max Oertz. Ins Leben gerufen hat die Max-Oertz-Regatta ein Initiativkreis im Freundeskreis Klassischer Yachten (FKY).
Diese erste FKY-Regatta im jährlichen Segelkalender bringt an die 60 Boote zusammen, von der Jolle bis zur 12mR-Jacht. Das älteste teilnehmende Schiff war bisher ein Bristol-Pilot-Cutter mit Namen „Kochi“ von 1901.
Große Felder klassischer Segelyachten
Groß sind die Felder der Nordischen Folkeboote und der 15kvm-Juniorbads des Kongelig Dansk Yachtklubs. Wegen der ähnlichen Bauweise werden diese Boote als kleine Schwester des Folkeboots, kurz Folke Junior, bezeichnet. Dank ihrer traditionellen Bauweise können sie auch jüngeren Datums (2000er-Jahre) sein, um teilnehmen zu dürfen. Das anschließende Fest mit Livemusik, Zauberern, Heringsbraten und Spargelessen sowie Tanz am Samstag mit Bildern des Tages wird auf dem Netzplatz der Fischer an der nördlichen Hafenseite in Neustadt gefeiert.
Neu sind in diesem Jahr die Zubringerwettfahrten zur Max-Oertz-Regatta am Donnerstag. Gestartet werden darf ab 0:00 Uhr. Der Start von Fehmarn kommend: Tonne Schwarzer Grund, von Lübeck kommend: Mole Travemünde. Ziel ist Tonne Neustadt 1 an Steuerbord querab. Die Start- und Zielzeit dokumentiert dabei jeder Teilnehmer mit einem Foto mit Zeiteinblendung. Die Fotos werden dann bis zum Donnerstagabend an die Mailadresse des Veranstalters geschickt: [email protected].
Herzlichen Dank an Noah Siegert für seine Video-Impressionen von der Max-Oertz-Regatta 2017 an Bord der 1938 gebauten 12mR-Segelyacht „Anita“, gesegelt von einer durch die Sail Training Association Germany geförderten Jugendcrew.
Wer war Max Oertz?
Max Oertz (1871-1929) aus Neustadt in Holstein kam durch den frühen Tod der Eltern als Kind nach Berlin, wo er auf der Halbinsel Stralau das Segeln lernte. Er studierte Schiffbauer an der Königlich-Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg und war Mitglied im Akademischen Seglerverein Berlin (ASV). Nach dem Studium erweiterte er bei der Lürssen-Werft seine Bootsbau-Kenntnisse und arbeitete für den Yachtkonstrukteur WA Stahl in St. Petersburg.
Seine ersten großen Erfolge erzielte Oertz mit seinen Schwertbooten, die den englischen und amerikanischen Konstruktionen deutlich überlegen waren. Mit nur 23 Jahren gewann Max Oertz seinen ersten Preis in einem Konstruktionswettbewerb für den Bau einer Rennyacht. 1896 eröffntete Oertz seine eigene Werft in Neuhof bei Hamburg, die sich schnell zur weltbekannten Yacht- und Bootswerft entwickelte.
Es heißt, hier liege die Geburtsstätte des deutschen Yachtbaus. Neben einer Fülle von hochwertigen Neubauten, die aufgrund der genialen Konstruktion und hervorragenden handwerklichen Ausführungen legendär sind, sind vor allem die großen Schoner „Meteor IV“ und V, die er für Kaiser Wilhelm II baute, sowie die Rennyacht „Germania“ für den Industriellen Krupp bekannt. Auf diesen Schiffen segelten erstmals ausschließlich deutsche Segelcrews wie die Eckernförder Yachtmatrosen.
Viel Wissenswertes über Max Oertz bietet der FKY auf einer eigenen Seite.