Nicht eindeutig beantwortet war bis heute die Frage: Ist die boot Düsseldorf eher wie ein Fußballspiel oder wie ein Einkaufszentrum zu betrachten? Die Antwort darauf ist inzwischen egal. Denn die Landesregierungen haben gemäß der aktuellen Corona-Verordnung das Recht, „bei kritischer Pandemielage vorübergehend Restaurants zu schließen sowie Messen und Kongresse zu untersagen“. Das ist jetzt erfolgt. Erst am 7. Januar wird die Situation neu evaluiert, zu spät für die Messe. Die boot wird, wie schon 2021, nicht stattfinden.
Sicherheit geht vor
Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller gibt heute, am 29. Dezember, offiziell die Absage bekannt: „Ich begrüße es, dass das Land seine Corona-Schutzverordnung in einigen Punkten konkretisiert hat. Sicherlich ist es bedauerlich, dass auch die Messe boot im Januar jetzt unter das Verbot fällt. Ich war mir aber bereits im Vorfeld mit der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf einig, kein unvertretbares Risiko einzugehen und die boot notfalls abzusagen.“
Seitens der Aussteller gab es überwiegend erleichterte Reaktionen. Marc Diening, CEO von Bavaria Yachts, sagte heute gegenüber float: „Die Absage der boot 2022 ist mit der jetzigen neuen Dynamik der Corona-Pandemie in Europa und der Welt die richtige Entscheidung.“
In der heute morgen – am 30. Dezember – von der Messe Düsseldorf verbreiteten Presseerklärung heißt es, man habe messeseitig „angesichts der aktuellen pandemischen Lage und den Herausforderungen in den kommenden Wochen vollstes Verständnis für die Entscheidung der Politik“. Wolfram Diener, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, ergänzt: „Die Entscheidung der Landesregierung entspricht jedoch auch dem Wunsch vieler Aussteller, die in großer Sorge wegen einer Teilnahme an der boot während der Omikronwelle sind.“
Hätte die Messe frühzeitiger abgesagt werden sollen? Gesundheit geht in jedem Fall vor. Andererseits war die Situation im November noch eine andere. Es wird viel zu besprechen geben zwischen Ausstellern, Messegesellschaft, Beirat und Behörden, um für die Weltleitmesse eine Hängepartie vor der nächsten boot, geplant vom 21. bis 29. Januar 2023, zu vermeiden.