Das ist doch mal eine gute Nachricht! Am Abend des 24. Mai (Freitag) traf am Yachthafen Lippe an der Ostsee der Schwimmbagger „Camilla Høj“ ein, der die versandete Fahrrinne der Hafeneinfahrt vor Lippe freibaggern soll. Am Sonntag war es dann soweit – die Einfahrt ist frei.
Wir fragten bei den betroffenen Liegern des Yachtclubs Lippe e. V. nach, ob nun – jedenfalls für diese Saison – alles im grünen Bereich sei. „Wie es momentan aussieht, sollte Ruhe einkehren.“ erklärte Andreas Medelin, der Vorsitzende des Segelvereins, gegenüber float. Der Hamburger fügt hinzu: „Was die Zukunft bringt, bleibt abzuwarten.“ Denn an der grundsätzlichen Situation hat sich bisher nichts geändert.
Eigentümer zahlt nicht für Unterhalt
Wie berichtet, hatte der Eigentümer des Hafens, Franz Graf von Waldersee, die Fahrrinne des kleinen Sportboothafens in den letzten Jahren immer mit einer Sondergenehmigung ausbaggern lassen. Die Übernahme der Kosten für eine neue Genehmigung aufgrund neuer Auflagen lehnte er ab.
So konnten dieses Jahr die mehr als 100 Hafenlieger nicht auslaufen, darunter auch das hier stationierte Seenotrettungsboot „Woltera“. Das Boot musste immerhin rund 20 Mal im Jahr zu Rettungsfahrten auslaufen. Der Ernstfall trat wenig später ein: Die ehrenamtlichen Helfer konnten im Frühjahr bei einer Segelyacht-Havarie direkt vor „ihrer“ Hafeneinfahrt nicht helfen. Der Haussegen hing schief, denn es schien im Januar, als bleibe der Yachthafen Lippe für immer dicht.
Zukunft bleibt ungewiss
Nun ist ausnahmsweise, allerdings nur für ein Jahr, das Land Schleswig-Holstein für die Kosten eingesprungen. Die Behörden übernehmen für 2019 die Kosten für die notwendige Ausbaggerung. Der Sand soll an den Strand nach Stein gebracht werden, wo nach den großflächigen Abspülungen durch die heftigen Stürme im Frühjahr der Strand wieder hergerichtet werden soll.
Wie die Zukunft für den kleinen Hafen aussehen soll, steht noch in den Sternen. Denn die Fahrrinne durch die Sandbank zur Ostsee wird immer wieder zuspülen – und muss jährlich freigehalten werden. Keine Genehmigung ist übrigens erforderlich für die Freihaltung von Sand in der direkten, sehr schmalen Einfahrt vom Hafenbecken bis zur Ostsee. Immerhin das hat der Eigentümer, der den Hafen gern verkaufen möchte, inzwischen veranlasst.