Ob Saint-Tropez wirklich an der Havel liegt? Wenn die Sonne langsam hinter der Marina Havelauen versinkt und Flaneure auf der Promenade nach den Booten gucken, kommt schon das relaxte Gefühl auf, das die Macher der Boot & Fun Inwater „Riviera-Feeling“ nennen.
Hier, in Werder nahe Berlin, sind vom 25. bis 27. August weit über hundert neue Boote aus aktueller Fertigung bei der sechsten Boot & Fun Inwater zu sehen – und zu fahren. Denn das Motto der Schau ist: sehen, testen, kaufen.
Eins vorab: Es wird elektrisierend. Denn elektrisch angetriebene Boote haben seit Jahren einen Stammplatz auf dem Premierentreppchen der Inwater Show. Mit dabei sind renommierte Hersteller wie Bavaria, Beneteau, Delphia, Galeon, Greenline, Jeanneau, Marex, Mastercraft, Prestige, Quicksilver, Sea Ray, Sunbeam und viele mehr. Auch Segelboote sind wieder verstärkt mit dabei.
Einfach elektrisch
Testfahrten mit dem weltweit stärksten 48-V-Elektromotor für Motorboote – dem Aries i50 – bietet das bayerische Tech-Startup Molabo auf dem Großen Zernsee.

Das pfeilschnelle und flüsterleise Werksboot ist vollgepackt mit Hightech: einer kompletten Innenborder-Systemlösung, aber ohne die bisherige 400-V-Hochvolttechnologie. Starke 50 kW Leistung bei 48 Volt Niedervolt: Die selbst entwickelte „Safe-to-Touch“-Technologie ermöglicht Bootsbauern eine reibungslose Integration und Servicetechnikern die Wartung ohne aufwändige Hochvoltsicherheitsmaßnahmen.
Direkt vom „Electric Summit“, dem B2B-Branchentreff zum Thema Elektromobilität direkt vor der Boot & Fun Inwater, geht es für die elektrischen Cruiser von Delphia an den Ausstellungssteg vor der Havelauen-Promenade. Die als Weltpremiere auf der Boot & Fun Berlin vorgestellte Delphia 10 Lounge Top ist erstmals auf der Inwater-Show in Werder zu sehen.
Wo Elektrische bestens hinpassen
Auf Seen und Flüssen rund um Berlin werden in Zukunft bestimmt einige der Boote unterwegs sein, denn hier passen die nachhaltigen Boote besonders gut hin. Das große Dach – das Schatten gibt und vor Regen schützt – kann optional mit Solarkollektoren Energie aus der Sonne speichern und so rund um die Uhr die Bordgeräte mit Strom versorgen.

Und auch die Delphia 11 mit Deep-Blue-Antrieb von Torqeedo liegt für Probefahrten fast ohne Motorengeräusch bereit. Das Rumpfdesign des mit dem Best of Boats Award ausgezeichneten Konzepts ist auf elektrisches Fahren ausgelegt. Die Torqeedo-Doppelsteuerung fühlt sich ergonomisch angenehm an und lässt sich präzise steuern. Die Rundumsicht am Steuerstand ist hervorragend. Und mit Hilfe der Schiebetür an Steuerbord lässt sich die von aqua marin ausgestellte Motoryacht noch leichter manövrieren.

Achtung, Suchtgefahr! Performance Marine, bekannt für seine ultraschnellen Motorboote, kommt mit der Performance e801, seinem ersten elektrisch motorisierten Boliden, zum ersten Mal nach Werder. Angetrieben wird das Achtmeterboot mit dem flüssigkeitsgekühlten Evoy Hurricane. Der mehr als 300 kW starke Elektromotor bildet das Herzstück dieses Bootes und bringt es mit zwei 63,1-kWh Li-Ion-Batterien und einem Mercruiser-Antrieb auf mehr als 50 Knoten.
Von muckelig bis muskulös: Motorboote
Als Weltpremiere 2023 kommt der kleine Daycruiser Nautic 880 zur Boot & Fun Inwater. Mit seinem geschlossenen Pilothouse-Kajüthaus wirkt das neun Meter lange und drei Meter breite Boot wie ein klassisches Pêche-Promenade-Freizeitboot, das sowohl fürs Sportfischen als auch für Familienausflüge eingesetzt wird. Dabei stammt das Schiff nicht aus Frankreich, sondern aus Polen, der Werkbank Europas für zahlreiche renommierte Bootsmarken.

Das durchdachte funktionale Design mit drei Kajüten an Bord, die souverän umgesetzte technische Ausstattung und die übersichtlichen Abmessungen erlauben die einfache Handhabung und sichere Fahrt. Was das Boot von anderen Weekendern klar unterscheidet, zeigt sich achtern: Denn neu in dieser Bootsklasse ist die Sonnenterrasse am Heck der Nautic 880.

Komfortabel, exklusiv und extrem schnell sind die Boot von Hydrolift aus Norwegen, die T & R Yachthandel nach Deutschland bringt. Die Hydrolift X-26 S kommt als Deutschlandpremiere nach Werder – mit einer überragenden Performance mit Mercury-Motorisierung, sehr guter Verarbeitung und schönem Design.

Die Jeanneau 1295 Fly ist das neue Flaggschiff der Merry-Fisher-Serie und – neben drei weiteren MF-Modellen – ein echter Blickfang mit der dreifachen Außenborder-Motorisierung. An der Steuerbordseite hat sich Jeanneau achterlich einen Spezialeffekt ausgedacht. Die Bordwand ist hier, neben dem Achtercockpit, auf einer Länge von zwei Metern klappbar. Per Knopfdruck schwenkt sie außerbords und wird dann zum Balkon.

Wieder dabei im Wettbewerb um das größte Boot der Show ist die Marex 375. Von den norwegischen Cruisern zeigt aqua marin außerdem die mit dem Best of Boats Award als bestes Familienboot des Jahres ausgezeichnete Marex 360 CC.
Familienangelegenheit: Daycruiser und Weekender
Als Messepremiere kommt der südafrikanische Daycruiser Sensation SX 180, und der Name ist Programm. Neben sorgfältiger Verarbeitung und einem schönen Gelcoat-Finish erfreut das offene Trailerboot, das für maximal fünf Personen ausgelegt ist, mit reichlich Stauraum im Cockpit und zusätzlichem Platz im Vorschiff.
Das etwas kleinere 17-Fuß-Schwestermodell war schon auf dem Prüfstand und überzeugte die professionelle Testcrew durch beeindruckende Leistung beim Beschleunigen des wendigen und sicher zu fahrenden Boots. In Werder liegt die Sensation SX 180 mit 150 PS starkem Yamaha-Außenborder zum Fahren bereit.