Neben Segel- und Motorbooten gibt es bei der Jubiläums-Interboot auch Seminare, Regatten und Funsport. Das weltweit erste Wasserfahrrad, das „das Fahrraderlebnis authentisch repliziert“, so der Anbieter, kommt als Messepremiere in die Interboot-Hallen. Ortskonkurrent ist das Waterbike-Bodensee, das wie ein verdoppeltes Banana-Boat aussieht. Der Katamaran-Effekt der Doppelkammer-Schwimmer soll den knallroten Wassertreter unsinkbar machen.
Ausrüster und Motoren
Und natürlich sind Ausrüster da, also Unternehmen, die die Branche zusammenhalten – mal vor, mal hinter den Kulissen. M. und H. von der Linden, seit langem als Aussteller der Interboot verbunden, ist eins davon. Das Weseler Unternehmen präsentiert sich mit innovativer Technologie für den Yachtbau in Halle A4-200. Wer ein Boot selbst bauen will, ist hier an der richtigen Stelle.

Sitze bauen will gelernt sein. Mizu, das ist die schwäbische Bootsfirma mit dem Faible für schnelle Boote, stellt einen schockabsorbierenden Bootssitz namens Mizu Shox vor. Durch die Stoßdämpfereinheit werden Schläge, die durch Wellen entstehen, abgefangen – schont den Rücken und bietet bessere Kontrolle beim Fahren. Entwickelt und hergestellt wurde der hochfeste, aus CNC-gefrästem Aluminium bestehende Sitz am Firmensitz in Hilzingen.
Garmin-Händler Ultramarin zeigt am Stand A3-400 die neueste Generation mittelgroßer Kartenplotter. Die GPSMAP 923xsv im edlen Glas-Cockpit-Design hat die beinahe doppelte Prozessorleistung im Vergleich zum Vorgänger – und ein hochauflösendes IPS-Touchscreen-Display mit deutlich breiteren Betrachtungswinkeln. Bei Navigation und Routenplanung unterstützen BlueChart-g3-Seekarten.
Torqeedo präsentiert die neuen Motorgeneration erstmals im Süden zum Ausprobieren in Halle B 2, direkt am Gang plaziert. Zu sehen sind unter anderem die Pod-Antriebe für Segelyachten mit zwei und vier kW Leistung. Zum direkten Vergleich mit dem neuen Torqeedo Travel 1103 CS ist auch der Spirit 1.0 von ePropulsion in den Varianten Plus und Evo (B3-303) vor Ort zu erleben.
Mercury Marine hat den neuen, ganz großen Verado-Außenborder mit 600 PS Leistung (noch) nicht von Cannes mitgebracht, wo letzte Woche Premiere war, zeigt am schwäbischen Meer aber einen Querschnitt der aktuellen Motorenpalette.
Gäste von der anderen Seite des Sees
Neben dem Mix, wo sieht Friedrichshafen das, was man Neudeutsch den „Markenkern“ nennt? Bei Begegnungen, die nur auf einer Messe möglich sind – und am besten direkt am Wasser. „Düsseldorf war immer dreimal so groß wie wir, unser Limit sind Boote bis 15, 16 Meter. Aber wir haben die große Chance, Wassersport dort zu zeigen, wo er hingehört.“
Daher sieht der Projektleiter Interboot auch in der Zukunft keine Bedrohung für das Konzept Messe. „Stellen Sie sich einen digitalen Ausflug zum Strand oder einen Familienbesuch in der Schwimmhalle vor … – und?“ Kreidenweiß lacht: „Sehen Sie! Wenn’s darum geht, mit den Sinnen dabei zu sein, etwas zu erleben, Haptik, Geruch, dann hilft das Internet nicht weiter.“

Für 30 Jahre war die Interboot – so heißt sie seit 1963 – die einzige Wassersportmesse in Deutschland, die ihre Exponate dort ausstellt, wo sie hingehören: im Wasser! Schon immer hat die Friedrichshafener Messe sich buchstäblich nach der Decke gestreckt: Als 1962 die Hallen nicht hoch genug waren für die größten Yachten, wurden kurzerhand die Deckenplatten einiger Dächer entfernt. So stachen die Masten der Boote in den Himmel.
Mit Gästen von der anderen Seite des Sees ist die regionale Anbindung an die Schweiz, Österreich und nicht zuletzt Italien noch immer stark. „Wir profitieren natürlich vom Revier, von der enormen Kaufkraft hier“, sagt Kreidenweiß. Ein weiterer Standort-Vorteil: Friedrichshafen sei nun mal „nicht die hässlichste Location“.
Mit float zur Interboot
Die Interboot öffnet von Samstag, 18. September, bis Sonntag, 26. September 2021, Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr, von Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Tickets sind ausschließlich online erhältlich.
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