Nach zwei Jahren Pause meldet sich nun auch die größte österreichische Wassersportschau in Tulln an der Donau zurück. Vom 2. bis 5. März öffnet die Boot Tulln die Tore. Insbesondere für Elektromobilität auf dem Wasser ist die Boot Tulln seit vielen Jahren eine Institution. Es gilt als Elektropolis für Boote.
Diese Spezialisierung auf Elektroboote und Hersteller von Elektromotoren wie Torqeedo und Molabo, aber auch alpinen Anbietern wie Aquamot, Kräutler und Piktronik, hat einen einfachen Grund. Denn auf vielen Binnenrevieren Österreichs wie dem Neusiedler See, dem Wolfgangsee – wo wir die Marian M800 Spyder im Test kennenlernten – und dem Wörthersee ist das Fahren mit Verbrennungsmotoren entweder verboten oder stark eingeschränkt.
„Alles, was im E-Bootmarkt Rang und Namen hat, zeigt die neuesten Trends und Entwicklungen“, beschreibt die neue Messeleiterin Michaela Brunner die Viertageschau vor den Toren Wiens. Dieser technologische Schwerpunkt ist fast überall in den Hallen zu sehen. Ein Blickfang wird insbesondere die Österreich-Premiere des schwedischen Elektro-Tagesboots X-Shore 1, den Topyacht zeigt.
360 Aussteller aus 21 Nationen kommen dieses Jahr an die Donau. Nicht weniger als „Wassersport total“ ist der Anspruch der Messe. Für die gesamte österreichische Boots- und Wassersportbranche ist die Boot Tulln die Hausmesse, wo die neuesten Produkte vorgeführt werden. Folglich gibt es eine Vielzahl an Österreich-Premieren zu sehen – nach der Devise: erst boot Düsseldorf, dann Boot Tulln.
Die Größte ist eine Hanse 510

Natürlich ist die oberösterreichische Frauscher-Werft mit eleganten Motoryachten in Tulln dabei, ausgestellt werden die Frauscher 650 Alassio und die 740 Mirage Air als elektrische Boote. Dazu kommt als Benziner die von float getestete Frauscher 858 Fantom Air. Ebenso präsent sind die bayerischen Powerboote der Bootsmanufaktur Kaiser mit vier Neuheiten.
Die Segelyachtwerft Sunbeam vom Mattsee im Salzburger Land zeigt das größte Modell, die von float im Test gesegelte Sunbeam 32.1. Für BTM Marine Wassersport aus Bitterfeld ist die Boot Tulln eine sichere Bank. Die Ixybox, die einen vollständigen Wohnwagen mit einem Trailer für die bewährte Ixylon-Segeljolle verbindet, begeistert mehr Österreicher als Deutsche.

Parker Boats aus Polen präsentiert in Halle 10 die neue Parker 720 Adventure, die auf der boot Düsseldorf Weltpremiere feierte. Der Rumpf des starken Boots wiegt 1.700 Kilogramm, der Tiefgang beträgt lediglich 35 Zentimeter. Ein Außenbordmotor mit bis zu 300 PS ist die adäquate Motorisierung. Die maximale Breite von 2,46 Meter erlaubt es, das Boot quer durch Europa ohne Sondergenehmigung zu trailern. In Kroatien sieht man deshalb viele der in Österreich und nördlich der Alpen verkauften Trailer-Motorboote wieder.
Viele Motorboote sind Österreich-Premieren
Weltpremiere auf der Boot Tulln 2023 hat auch die Centurion Fi25. Das rund 7,60 Meter lange Wasserskiboot aus den USA wird vom österreichischen Generalvertreter Topyacht in Linz ausgestellt. Bis zu 16 Personen können mitfahren. Der Tiefgang des Spaßboots ohne Motor beträgt 91 Zentimeter.
Von der spanisch-polnischen Werft De Antonio Yachts ist das Modell De Antonio D36 Open als Österreichpremiere zu sehen, präsentiert von Baotic Yachting. Zwei Varianten des größeren Schwestermodells De Antonio D50 werden wir in wenigen Wochen in Malaga beim float-Test kennenlernen.
Zu den Österreich-Premieren zählen auch die finnische Saxdor 320 GTC und die von float getestete Bavaria SR 36, die vor kurzem mit dem Best of Boats Award als beste Familienyacht 2022 ausgezeichnet wurde.
Außerdem erstmals in Österreich in einer Messehalle zu sehen sind die Wellcraft 355 (der Jeep auf dem Wasser) der US-Motorboottochter von Beneteau, außerdem mit der Performance 1201 eine alte Bekannte direkt vom nördlichsten Punkt Italiens.

Als weitere, Covid-bedingt sehr späte Österreichpremiere wird die elektrische Marian M800 Spyder von Boote Marian vom Wolfgangsee gezeigt. Die Spyder war schon vor längerem auf der Boot & Fun Inwater in Werder ausgestellt worden. Von dort wiederum stammt das Elektroboot „Diva“, ein Retroboot von Yachtservice Potsdam.
Die neuesten Elektro-Foiler von Candela zeigt Boote Schmalzl, als österreichischer Botschafter der schwedischen Hightech-Werft. Der ungarische Bootsbauer Stickl präsentiert sein neuestes Modell Stickl E-Spirit 730.
Fünf moderne Familien-Segelyachten auf der Messe
Geht es größer? Aber ja. Auf der Boot Tulln geben sich fünf moderne Familien-Segelyachten um 45 Fuß Rumpflänge ein Stelldichein: die Beneteau Oceanis 46, Jeanneau Sun Odyssey 440, Bavaria C42, Hanse 460 sowie eine Dufour 470. Auch die Neuvorstellung der zwölf Meter langen Viko S35 mit bis zu drei Kabinen aus Polen dürfte dem segelnden Messepublikum gefallen.
Auch Daysailer sind auf der Messe vielseitig vertreten: Die holländische Werft Saffier, die für Ihre Daysailer in den vergangenen Jahren viele Preise gewonnen hat, zeigt die nagelneuen Modelle Saffier 24 und Saffier 27. Als Erstpräsentationen nach Österreich kommen auch die sportliche Bente 28, die belgische Domani S32 Lounge sowie die britische Rustler 24, ein 7,44 Meter langes Tages-Segelboot im Design klassischer Kielyachten.

Eine weitere Weltpremiere ist das österreichische Sportsegelboot Trinity 21. Die 8,40 Meter lange Jolle kann man optional mit Hydrofoils erhalten. Sie wird mit zwei bis drei Crewmitgliedern gesegelt. Und immer wieder schön: Beneteau zeigt seine schnellen Segelboote vom Typ First in Kooperation mit Seascape.
Eine größere Anzahl Werften und Marinas aus dem Mittelmeerraum, insbesondere von der Adria, buhlen um die Aufmerksamkeit der österreichischen Nachbarn. Viele Wassersportschulen und Tauchschulen aus dem Alpenraum und von der Adria tummeln sich auf der Boot Tulln, um sich der Laufkundschaft zu präsentieren. Ausrüster wie Garmin und von der Linden sind diese Woche, nach zwei Jahren Messepause an der Donau, auch wieder da.
Am Donnerstag geht’s los
Die Boot Tulln läuft vom 2. bis 5. März 2023, die Messehallen sind täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Das Tagesticket kostet 14 Euro, mit einem Ermäßigungsbon von der Messe-Website nur 12 Euro. Jugendliche bis 15 Jahre zahlen nur 3 Euro.