War da was? Fast 600 Boote von klein bis ganz groß, darunter 110 Segelyachten und weit über 100 Bootspremieren, sollen beim Cannes Yachting Festival kommende Woche zu sehen sein. Es könnte nach einem Jahr Zwangspause klappen mit der Premiere als erste große internationale Bootsmesse in diesem Jahr. Sofern denn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt bis zum Eröffnungstag am kommenden Dienstag.
Letztes Jahr war die Bootsmesse in Cannes nach einem krimireifen Behördenstreit kurzfristig abgesagt worden. Noch knapper war es 2020 nur bei der Southampton Boat Show, die am Vorabend der Eröffnung – alles war schon aufgebaut – von den Behörden die Genehmigung entzogen bekam.

Entsprechend schmallippig zeigten sich die potenziellen Aussteller in den letzten Monaten, hin- und hergerissen zwischen Bootsboom, langsam drehenden Lieferketten und dem weltweiten Schrecken von 2020. So ein Debakel will niemand noch einmal erleben.
Nun also scheint alles im Süden Frankreichs zu laufen. 560 Boote von drei bis 45 Metern Länge können entdeckt werden. Damit hat die Mittelmeermesse die gewohnte Größe vergangener Jahre.
Premieren, Premieren
Kleiner Rundgang durch die Premieren gefällig? Vor dem Palais des Festivals steht von Frauscher die TimeSquare 20. Das ausgeklügelte Design des Elektro-Kats mit viel Platz auf dem großen Sonnendeck erschließt sich, wenn man an Bord geht. Für uns ein Fescher Freiraum auf 20 m².
Auf der anderen Seite der Croisette, am Port Canto, hat die finnische Werft Nautor’s Swan die neue Swan 58 festgebunden. Bemerkenswert ist auch die polnische Sunreef 70. Der Riesen-Kat kann vollständig „personalisiert“ werden. Sprich, es gibt eine unendliche Auswahl an Ausstattungen und Dekoren.


Geht es dagegen am Quai Max Laubeuf aufs Messegelände, ist der Motor-Kat Fountaine Pajot MY 4.S nicht fern. Er bietet fast 40 % mehr Platz als Einrumpfboote gleicher Größe. Die Werft hat Teile ihrer Motoryacht-Flotte über Nacht länger gemacht, allerdings nur auf dem Papier. Die „4“ findet sich in den technischen Daten der Premiere nicht wieder: Der Motor-Katamaran ist elf Meter lang, also 36 Fuß.
Nicht weit davon entfernt stellt Axopar das Sondermodell Brabus Shadow 900 XC vor, die neueste Variante der Zusammenarbeit mit dem Bottroper Autotuner. Als Weltpremiere zeigt die finnische Firma auf dem Sprung zum Weltmarkt die Axopar 25 mit T-Top-Dach. Außerdem ist das neue 22-Fuß-Modell Axopar X Jobe unter den ausgestellten Booten.

Am Quai Saint-Pierre angekommen, ist die Solaris Power 44 Open mit einer Länge von 13,47 m zu besichtigen. Der sehr große Tender läuft mit zwei IPS650-Motoren (Volvo Penta D6) und erreicht – wer’s braucht – mehr als 38 Knoten.
Groß und größer
Nach dem Quai Saint-Pierre folgt die Pantiero-Esplanade, wo die Motoryachten zwischen 10 und 25 Metern liegen. Beneteau zeigt hier als Messe-Weltpremiere den Grand Trawler 62, dessen Schöpfer wir interviewt haben.