Die Tragflügeltechnik des foilenden Motorboots funktioniert ähnlich wie bei einem Flugzeug in der Luft. Das System besteht aus einem großen „Inverted π-Foil“, das während der Fahrt unter Wasser bleibt. In Kürze, so heißt es von der Werft, soll das Boot in Serienproduktion gehen. Die Neuheit zeigt sich optisch deutlich eleganter als der Vorgänger Candela C-7, der 2019 die Auszeichnung Best for Future erhielt.
Pem Prototypenstatus entwachsen ist die gleichfalls schwedische X-Shore Eelex 8000. Das nicht ganz aktuelle Elektroboot macht auf seiner Europatour auch in Cannes Halt. Mit der Open setzen die Schweden auf Reichweite und viel Platz an Deck. Die Juroren des Best of Boats Awards und die float-Crew hatten die Gelegenheit, die X-Shore 8000 letzte Woche direkt vor der Boot & Fun Inwater zu testen. Spannend: Candela und X-Shore sitzen beide in Stockholm, und beide Unternehmen produzieren im Heimatland.
Wie bei manch anderem Bootsmodell, das bereits beim BOB Award 2021 seine Meriten erhielt, ist die offizielle Europapremiere auch für den Solarkatamaran Silent 60 erst jetzt in Cannes.

Etwas größer als die bekannte Silent 55, die den Best of Boats Award als bestes Reiseboot 2019 erhalten hat, ist das 2021 prämierte Schiff eine komplette Neuentwicklung.
Welchen Weg die Silent-Katamarane seit ihrer ersten Vorstellung auf dem Cannes Yachting Festival vor drei Jahren genommen haben, erzählt Gründer Michael Köhler im float Originals Podcast Endlos unterwegs mit Sonnenkraft? Passend dazu kommt etwas Kleines: der Silent Tender, den wir in Kürze in einem eigenen Beitrag vorstellen.
Die wollen nur spielen
Mit dem 100 kW starken elektrischen Innenbordantrieb von Torqeedo sind verschiedene Elektro- und Hybridboote ausgerüstet, die Cannes zu sehen sind. Der Deep Blue 100i treibt die Frauscher Mirage 740 Air an, die ihre Cannes-Premiere hat. Nimbus Boats wählte den Deep Blue 50i als Antrieb für seine vollelektrische Nimbus 305 Drophead. Der 10-Meter-Wochenendkreuzer ist am Quai Max Labeuf ausgestellt.
Zodiac stellt auf dem CYF seine elektrische RIB-Flotte vor. Die eOpen-Modelle werden von Torqeedos Cruise-Motoren mit Power-Batterien angetrieben. Der ultra-effiziente Trimaran Orphie 29 mit viel Platz wurde für den Deep Blue konzipiert und bietet mit acht bis zwölf Knoten eine angenehme Reisegeschwindigkeit.
Drei brandneue Boote lernten wir beim Rand-Testevent für die Juroren des Best of Boats Awards vor wenigen Tagen kennen: die Rand Source 22. In Cannes wird das Boot nun erstmal der Öffentlichkeit präsentiert. Außerdem in Cannes zu sehen ist die größere Rand Supreme 27 electric.
Etwas Kleines zeigt auch die Potsdamer Technologieschmide AST, die ihr aus Carbon gefertigtes Mini-Beiboot ASTender Coast 280 vorstellt. Eine größere Version des Tenders lernten wir bei unseren Tests in Werder für den Best of Boats Award 2020 kennen und als extrem leichten Flitzer schätzen.
Wer schon alles hat, dem könnte die Iguana X100 gefallen – ein Boot als Raupenfahrzeug. Bei diesem Sandspielzeug fehlt nur die Baggerschaufel. Mit der Iguana kann man ohne Slipanlage direkt an den Strand und von da aus zur Finca fahren. Ihren Liegeplatz hat die Iguana, dem Einsatzzweck entsprechend, direkt am Strand.
Segeln schauen im eigenen Hafen
Cannes ist eine der wenigen Bootsmessen, die Segelyachten die große Bühne bereitet. Seit einigen Jahren gibt es dafür den Port Canto als eigenen Hafen nur für Segelboote. Auch unter Segeln gibt es die Tendenz zum immer größeren Boot – jedenfalls bei den Herstellern. Die wichtigsten Neuheiten stellen wir morgen in einem eigenen Beitrag vor.
Romantiker sollten sich den 9. September in den Kalender schreiben. An diesem Tag hat das Cannes Yachting Festival bis 22 Uhr geöffnet. Dann wird ein Spaziergang von Steg zu Steg inmitten festlich beleuchteter Boote zum ganz besonderen Vergnügen.
Ansonsten hat die Messe vom 6. bis 10. September täglich von 10 bis 19 Uhr, am letzten Tag (Sonntag, 11. September) ist die Schau bis 18 Uhr geöffnet. Das Tagesticket kostet 19 Euro, Kinder bis 10 Jahre kommen gratis mit.