Von der Absichtserklärung zur konkreten Zusage: Was Mitte Mai noch als Wunsch von den Machern des Cannes Yachting Festivals formuliert worden war, wird jetzt Wirklichkeit. Allen Zweifeln zum Trotz haben die Organisatoren des Cannes Yacht Festivals bestätigt, dass Europas größte Bootsmesse mit Yachten im und am Wasser wie geplant vom 8. bis 13. September stattfinden wird.
Auch Vermutungen, die Messe werde nur in einem der beiden Häfen stattfinden, erteilte man eine Absage mit der Ankündigung, sowohl den Vieux Port als auch den erst im letzten Jahr dazu genommenen Port Canto zu bespielen. Grund für die Flächenerweiterung war ein Platzproblem: Die erfolgreiche Messe platzte aus allen Nähten, die Segelyachten wurden in den Hafen am anderen Seite der Croisette verlegt.
Die notwendige Beachtung der Abstandsregeln könnte in diesem Jahr mehr Platz notwendig machen, selbst wenn weniger Aussteller und Besucher kommen sollten.
Planung vom Home-Office aus
Die erste optimistische Nachricht war am 15. Mai vom Veranstalter Reed Expositions gegenüber dem Branchendienst IBI bestätigt worden. Vom Home-Office aus war zuvor daran gearbeitet worden, dass die Inwater-Show in zwei Häfen der Mittelstadt Cannes auch dieses Jahr stattfinden kann – trotz der in Frankreich besonders strengen Corona-Maßnahmen.
„Unser Ziel ist es, das Yachting Festival 2020 so zu eröffnen, dass die Veranstaltung unter den bestmöglichen Bedingungen und in voller Übereinstimmung mit dem Schutz von Ausstellern und Besuchern stattfinden kann“, erklärte der Veranstalter in der heutigen Erklärung.
Abstandsregeln sollen gelten
Zu diesem Zweck prüfe man derzeit „eine spezifische Organisation der Besucherschlangen, die Anbringung von Markierungen am Boden, ein System zum Zählen und Regeln der Besucherströme“ – sowohl in den Gängen, an den Kais, auf den Ständen als auch an Bord der Boote.
Geplant werde auch das Tragen von Masken, die Bereitstellung von hydro-alkoholischem Gel und „eine verstärkte tägliche Desinfektion der Bereiche, durch die die Besucher hindurchgehen“, heißt es von Reed weiter.
Wie dies praktisch umgesetzt werden soll, ist noch unklar. Bisher sind die Laufwege entlang der ausgestellten Boote und Schiffe im Vieux Port von Cannes an den Besuchstagen immer gesteckt voll. Auch am Einlass wird es regelmäßig eng, seitdem Taschenkontrollen für alle Besucher obligatorisch sind.
Licht am Ende des Tunnels
„Viele Aussteller, mit denen ich gesprochen habe, hoffen, dass das Yachtfestival das Licht am Ende des Tunnels sein kann“, zitiert der Branchendient IBI die Showmanagerin Sylvie Ernoult. Noch scheint nicht alles sicher: „Und auch wenn es bis zur Eröffnung des diesjährigen Yachting Festivals noch viele Schritte zu gehen gilt, ist diese Hoffnung ein Ziel für uns.“ so Ernoult.
„Die Teams des Festivals tun alles, was möglich ist, um den Ausstellern die nötige Flexibilität zu bieten und gleichzeitig sicherzustellen, dass alles zu gegebener Zeit einsatzbereit ist“, fügt sie hinzu. Man habe ein Team zusammengestellt, das für die Anpassung der neuen Gesundheitsstandards des Festivals verantwortlich ist.
Die Umsetzung steht noch aus
Vom Veranstalter Reed Expositions heißt es, die vollständige Einhaltung der Gesundheitsmaßnahmen leitet das eigene Handeln, also alles, was zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus empfohlen wid. Gegenwärtig, so hieß es Mitte Mai, werden alle Teile der Schau im Wasser und an Land „weiterentwickelt“.
Dazu gebe es eine enge Zusammenarbeit mit den Ausstellern, den Hafenbehörden und den Partnern vor Ort in Cannes. Auch eine verbesserte Verbindung übers Wasser zwischen den beiden Ausstellungsorten, dem Vieux Port und Port Canto gehört dazu. Auch eine verbesserte Beschilderung und ein neuer Gastronomiebereich sind geplant.
Der Hygieneplan als Kernstück ist jetzt fertig. Der allgemeine Gesundheits- und Sicherheitsplan, der in den nächsten Tagen von einer anerkannten unabhängigen Stelle zertifiziert wird, soll „die Einhaltung der geltenden Gesundheitsnormen zum Schutz der Gesundheit der Anwesenden“ auf dem Messegelände gewährleisten. Nun warten die Veranstalter auf dessen Genehmigung.