So war der Abstand zwischen Dalin und seinen Verfolgern kontinuierlich zusammengeschmolzen. Das gesamte Führungsfeld der Vendée Globe liegt sehr nahe beieinander.

Der einzige Weg kann nur sein, mit den Tiefs nach Süden zu gehen und damit gleichzeitig den Hochs, die von Norden kommen, zu entgehen. Aber es gibt eine klar gezogene, künstliche Sperre als Grenze: das Eislimit.
Die Segler können nach Süden ausweichen
Die Veranstalter der Weltumseglung haben nach Rücksprache mit verschiedenen Instituten eine leicht gewellte Linie um die Antarktis gespannt, wo nicht gesegelt werden darf. Diese No-Sail-Zone soll verhindern, dass die Segler durch mögliche driftende Eisberge gefährdet werden.
Und dieses Eislimit könnte in den kommenden Tagen entscheidend werden für die Spitzengruppe, zu der auch Boris Herrmann gehört. Denn exakt auf der Höhe von Albany in Australien macht die Eislimitgrenze einen starken Knick nach Süden.

Die Segler können also weiter nach Süden ausweichen. Und diesen Platz brauchen sie auch dringend. Denn eine breite Hochdruckzone schiebt sich vom Indik, dem Indischen Ozean, in das Seegebiet südlich von Australien – und weiter in die Tasmansee. Die Boote werden deshalb einen Südbogen fahren und froh sein, dass sie hier Luft nach Süden haben.
Es folgt guter achterlicher Wind
Das Hoch wird recht rasch nach Osten abwandern, so dass sich zunächst ein guter achterlicher Wind einstellt. Jedoch: Am Horizont deutet sich für das Wochenende ein sehr kräftiges Tief von Westen her an. Es wird das Feld nach den nun tagelangen ruhigeren Phasen wieder ordentlich durchrütteln.

Dann zeigt er wieder seine Zähne, der Southern Ocean, der wegen des milderen Südsommers nur kurzzeitig sein eigentliches Potential aufblitzen lässt. Den Seglern der Vendée Globe dürfte das ganz recht sein.