Badepause in einer Bucht
Am Ende des Tages baden wir in einer versteckten Bucht. Hier liegen viele Segelboote vor Anker. „Viele mieten sie, weil sie billiger sind als Motorboote. Sie benutzen nur den Motor und segeln nie und wenn, dann können sie es nicht“, erzählt Mark. Wir tauchen mit hellblauen Fischen im frischen türkisenen Wasser und knabbern die letzten Nüsse.

Abends sitzen wir zusammen, es wird deutsch, englisch, kroatisch und slowenisch gesprochen. Über Boote, gemeinsame Bekannte, und wir üben Tarock, das man auch in Slowenien spielt. Manchmal wird die Ruhe der Kornaten durch ein partywütiges Boot gestört, das mit schlechter Musik das Plätschern der Wellen übertönt.
Zurück in nur fünf Stunden
Am Donnerstag geht es zurück. Diesmal sind wir deutlich schneller. Mit Wind im Rücken und gesetztem Gennaker auf dem gesamten Rückweg kommt uns die Insel Murter sehr schnell näher. Diesmal brauchen wir anstatt acht Stunden nur fünf.

Ich fühle mich sicher mit meinem Können, Marc lässt fast alle Kommandos weg, wir segeln allein, unterhalten uns, essen die letzten Kekskrümel. Jetzt weiß ich, von wo der Wind kommt. Ich habe die Pinne im Gefühl, nutze die Wellen, um schneller zu segeln und reite sie aus. Frei und gut gelaunt segeln wir zurück in die Bucht.
Ich entdecke neue Fähigkeiten
Was ich von dieser Reise in die Kornaten mitgenommen habe, sind braune Segler-Knie, anregende Gespräche. Und ein Vertrauen in meine Fähigkeiten, das ich davor nicht kannte. Ich fühle mich groß und selbstbewusst. Ich kann ein Boot zur Abfahrt vorbereiten, die Segel setzen, den Motor bedienen und mich gemeinsam mit meiner Crew sicher an neue Orte segeln. Wie aufregend!

Am Freitag treffen wir uns zum letzten Abendessen. Gegen neun Uhr steht Andrea auf, er hat eine lange Rückfahrt vor sich. Er lacht verschmitzt, als er alle umarmt und uns mit einem „bis nächstes Jahr“ verabschiedet. In jedem anderen Fall wäre das eine typische Urlaubsfloskel, man wird sich nur noch auf Facebook sehen.

Aber hier in Jezera ist es bestimmt wahr, denn sie kommen alle wieder, Jahr für Jahr. Um zu segeln, um Barbara und Ivan zu sehen, den Charme des kleinen kroatischen Dorfes zu genießen und Leute zu treffen und kennenzulernen, mit denen man sonst nie in Kontakt getreten wäre. Es ist egal, woher sie kommen, was sie arbeiten oder ob sie – wie ich – gerade erst mit der Schule fertig sind. Denn eines verbindet alle hier: die Liebe zum Wasser.
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