Um 14:15 Uhr am neunten November ging es auf die Bahn bei der Route du Rhum von St. Malo über den Atlantik nach Guadeloupe. Der Start war wegen des Sturms vor England um drei Tage verschoben worden.
Das Orkantief im Dunstkreis von Ex-Hurrikan Martin ist nun kein Thema mehr, die Boote sind bei sehr lebhaftem westlichem Wind und Sonnenschein gestartet. Alle Boote kamen gut über die extrem kurze Startlinie.
Wie erwartet sprinten die Trimarane, an der Spitze Maxi „Edmond de Rothschild“, teils unter Foils mit 24 Knoten davon. Gefolgt von den 37 Imocas, angeführt von Charlie Dalin. Boris Herrmann liegt mit seiner neuen Malizia – Seaexplorer gut im ersten Drittel.
Sein Ziel ist es gut anzukommen mit der brandneuen Rennyacht, die er erst noch kennenlernen muss. Es ist sein erstes Solorennen mit dem Neubau, und er ist gespannt, wie es laufen wird.
Sebastian Waches Routing
Vor Brest und der Ile d’Ouessant wird es spannend: Wie werden die Skipperinnen und Skipper sich entscheiden? Bleiben sie weiter unter Land und nutzen vielleicht auch leichte Kap-Effekte aus? Oder orientieren sie sich ein Stück weiter Richtung Nordwesten? So oder so wird ein Sperrgebiet zu umfahren sein.
Sobald das geschafft ist, ist der Südwestwind dann zu stabil und das Tief zu nah, um noch weiter nach Nordwesten zu gehen. Die Wenden werden kommen. Entlang am besten Wind am Rande des Tiefs wird es für die Flotte in die Biskaya gehen. Hier wird sich zeigen, wie weit die Tieffront und der Wind in die Bucht hereindrücken. Und wie sehr das Hoch in der inneren Biskaya mit seinem Schwachwind dagegenhalten kann.
Besser am Rand des Tiefs bleiben
Hier sollten die TeilnehmerInnen am Rande des Tiefs bleiben und den besten Windspeed ausnutzen. Die besten Chancen hat, wer durch die sich abschwächende Front fährt. Hier gilt es, den Durchzug der nächsten aufkommenden Tiefdruckfront auszunutzen und auch hier hindurchzufahren. Denn auf der Rückseite wartet der rechtsgedrehte Wind aus West bis Nordwest auf die Flotte.
Das wird einer der Wendepunkte des Rennens sein. Wer es für sich zu nutzen weiß, kann dann bis in die Passatwinde eintauchen. Wer es bis dahin aber nicht schafft, wird noch mindestens ein weiteres Tief mitnehmen. Bis zum 15. November wird diese Route du Rhum von den Tiefs bestimmt und so für einige taktische Überraschungen aufkommen.
Wer lernen will, das Wetter zu lesen, kann bei Sebastian Wache von der WetterWelt ein Seminar buchen. Mit float-Rabatt sogar etwas günstiger.