Letzte Woche Sturm und Regenfälle im Norden und Westen, jetzt folgt im Süden Europas eine Hitze, wie sie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bisher nie gemessen wurden. Die Ursache für das Wetterphänomen ist ein Tief, das wir im Augenblick über Irland haben. Doch woher kommt die übermäßige Wärme, und was bedeutet das für Wassersportler und Urlauber, die zurzeit im Mittelmeer unterwegs sind?
Das irische Tief zieht langsam nach Norden ab und hinterlässt Platz. Wie ein Staubsauger wird die Hitze aus Marokko angezogen und bringt so hohe Temperaturen nach ganz Westeuropa. In Deutschland beispielsweise erwarten wie am Wochenende Messwerte um 38 Grad Celsius.
Der unbewegliche Hitzedom
Mit dem Abzug des Tiefs kann sich ein neues Hoch über dem Mittelmeer sammeln, und es kommt zu einem Hitzedom, wie wir ihn seit einigen Tagen auch über dem Golf von Mexiko und dem Süden der USA erleben. Dieses ausgedehnte Hochdruckgebiet legt sich wie eine Kuppel – daher der englisch Begriff Dome – über das westliche Mittelmeer.

Ohne sich groß zu bewegen, sammelt sich hier immer mehr Hitze an. Die Hitzekuppel baut sich von Spanien kommend auf und zieht sich – überwiegend im westlichen Mittelmeer – von Korsika über Süditalien bis zur Adria. In Sizilien werden bis zu 48 Grad Celsius erwartet.
Wind wird schwierig
Langsam, langsam wird das Hoch dann nach Osten herausgedrückt. Ab Donnerstag kommender Woche zieht es dann Richtung Ägäis ab und hat dann Griechenland im Griff. Frühestens am nächsten Wochenende ist mit einem Abflauen der höchsten erwarteten Temperaturen in dieser Region seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu rechnen.
Hochdruckgebiete gehen immer mit wenig Wind fürs Segeln einher. Mit dem Wind wird es daher schwierig. Thermische Effekte, die für Seewind sorgen, bleiben natürlich erhalten. Seewind gibt es bei 45 Grad Luft durchaus, aber das kühlt nicht an Bord.

Denn die zu hohen Wassertemperaturen sorgen dafür, dass dieser Wind sehr heiß wird. Das westliche Mittelmeer ist im Augenblick 4 Grad zu warm gegenüber den Normalwerten – mit 25 bis 28 Grad Celsius. Und das wird nicht besser: Die 30-Grad-Marke werden wir dieses Jahr im Mittelmeer sicher noch sehen.