Es tut sich was in Stadt und Land, und mehr und mehr auch auf dem Wasser: Klimaschutz wird immer wichtiger, und zunehmend arbeiten Bootshersteller an alternativen Antrieben. Auf float wird über diese neuen Ansätze regelmäßig berichtet, seien es die foilenden E-Boote von Candela, die Gleiter von X Shore oder das elektrisch angetriebene Reiseboot von Delphia.
Doch zur Mobilitätswende gehört auch die Infrastruktur. Die aktuelle Entwicklung auf der Straße zeichnet vor, was auf dem Wasser noch bevorsteht. Innerhalb der vergangenen Jahr entstanden in Stadt und Land Zehntausende von öffenlichen und privaten Ladestationen. Und es müssen noch viel mehr folgen, um den hundertprozentigen Umstieg zu ermöglichen. Und im maritimen Umfeld? Da geht die Arbeit gerade erst los.

Wo könnte man über diese Herausforderung für die Bootsbranche besser diskutieren als in einem Revier, das die Mobilitätswende gezielt angeht? Zum Auftakt der diesjährigen Boat & Fun Inwater in Werder veranstaltet float daher am 24. August dort den ersten Electric Summit. Die Veranstaltung ist Fachbesuchern vorbehalten. Über die Ergebnisse werden wir auf float berichten. Die wichtigsten Akteure aus Wassersportwirtschaft, Politik und Wissenschaft kommen hier zusammen, um über Elektromobilität auf dem Wasser in der Region zu sprechen. Welchen Tourismus auf dem Wasser wollen wir 2035 haben?
Das gemeinsame Wassersportrevier von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist das größte Europas – wie geschaffen für ein Pilotprojekt Elektromobilität auf dem Wasser. Dass im Wassersportrevier Berlin-Brandenburg eine solche Modellregion für Elektroboote und die dazugehörige Lade-Infrastruktur entstehen könnte, hat float bereits berichtet. Und dass in Berlin die erste energieautarke Marina entstehen soll, spricht ebenfalls für sich.
Binnenrevier hat ehrgeizige Pläne
In Werder erwarten wir nun „Butter bei die Fische“, also Klartext zu den Plänen. Die Region hat sich gerade in jüngster Zeit als Binnenrevier für den Wassertourismus bestens aufgestellt und schmiedet weiter ehrgeizige Pläne: „Wir wollen das attraktivste Revier entwickeln, gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Julia Pollok, Projektleiterin der regionalen „Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg“ (WIN).

Die WIN engagiert sich in der „Arbeitsgruppe Ladeinfrastruktur an Gewässern“. In der Arbeitsgruppe bringt die Wirtschaftsförderung Brandenburg Unternehmen und Know-how aus dem Bereich Ladeinfrastruktur, Schiffbau und Vercharterung sowie wissenschaftliche Expertise vom Fraunhofer-Institut zusammen.
Elektroboote zum Testen vor Ort
Was wird der Electric Summit bieten? Das Symposium bringt die wichtigsten Akteure aus Wassersportwirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammen, um die Elektromobilität auf dem Wasser in der Region Berlin-Brandenburg voranzutreiben. Auf zwei Panels von je 75 Minuten werden unter anderem Repräsentanten vom Wassersport-Wirtschaftsverband, Tourismus-Marketing Brandenburg und der IHK sprechen.
Aus der Wirtschaft sind einschlägige Werften und Anbieter von Ladeinfrastruktur vor Ort. Die Bootsbauer haben auch mehrere Elektroboote der neuesten Generation mitgebracht, die während und nach der Veranstaltung präsentiert werden. Zu Testfahrten stehen unter anderem die Delphia 10 Loungetop mit Torqeedo Deep Blue, die Aries i50 mit Molabo und die Terhi 385 mit Avator bereit.

Panel 1: Wo steht Elektromobilität auf dem Wasser heute? Werften, Hersteller und Wissenschaft stellen den aktuellen technologischen Stand vor. Bootswirtschaft, Politik und Verbände erläutern wirtschaftliche Potentiale.
Panel 2: Welchen Rahmen braucht es für eine erfolgreiche Modellregion Elektromobilität? Regulatorische Schritte aus Sicht von Politik, Wirtschaft und Tourismusverbänden.

Im Anschluss an den Summit eröffnet am Freitag, den 25. August, die Boot & Fun Inwater. Bei Riviera-Feeling sind über 100 Neuheiten (elektrisch und konventionell) zu entdecken.