75 Jahre alt wird in diesem Jahr der segelnde skandinavische Dauerbrenner – einst klassisch in Holz gebaut, später dann auch in GFK, bis heute. Um das Jubiläum ehrwürdig zu begehen, wird in diesem Jahr bei vielen Folkeboot-Treffen gefeiert. Natürlich auch bei uns: In Deutschland schwimmen geschätzt 800 Einheiten aller Baujahre in diversen Flotten, vor allem an der Nord- und Ostsee, aber auch auf vielen größeren Binnengewässern.
Dem Verband wird ein Entwurf untergeschoben
Alles begann Ende der 1930er-Jahre. Als die legendären Schärenkreuzer im Bau zu teuer werden, das Interesse am Tourensegeln aber stetig steigt, kommt 1939 bei der Herbsttagung der Königlichen Segelgesellschaft von Göteborg der Wunsch nach Entwicklung eines zeitgemäßen Einheitsklassenschiffs auf. Es soll geräumiger und breiter als der 1927 entstandene Drachen sein und genug Platz für die Familie zum Fahrtensegeln bieten.


Nach der Ausschreibung des schwedischen Seglerverbands gehen 60 Vorschläge ein, aber keiner überzeugt wirklich. Der Schiffbauingenieur und Konstrukteur Tord Sunden soll schließlich aus den vier besten Vorschlägen einen Kompromiss schaffen. Kurzerhand legt er aber seinen eigenen Entwurf vor: einen mäßig breiten Langkieler mit außen am Heck geführten Ruder, gefälligem Kajütaufbau und in Klinkerbauweise. Der Rest ist Geschichte: Am 23. April 1942 läuft das erste Folkeboot in Göteborg vom Stapel.
Holz- und GFK-Schiffe sind gleichermaßen willkommen.
Am kommenden Wochenende steigt nun die erste größere Party. Zum 3. Folkeboot-Treffen in Arnis an der Schlei laden Mike Peuker und Katja Vaupel von klassisch am wind ein. Alle Liebhaber und Eigner der Segelklasse – „Holz- und GFK-Schiffe sind gleichermaßen willkommen“, schreiben die Veranstalter. Man trifft sich am Samstag, den 20. Mai, mit oder ohne eigenem Schiff. Die Spaßregatta auf der Arniser Breite beginnt um 15 Uhr. Im vergangenen Jahr waren 28 Schiffe mit einem Gesamtalter von über 1.100 Jahren in Arnis dabei.