Die Dänische Südsee ist eines der beliebtesten Urlaubziele deutscher Seesegler und gilt als eines der schönsten Segelreviere der Welt. Vor allem zur Hochsaison, wenn auch ganz Dänemark Urlaub hat, wird es dort immer sehr voll. Viele legen bereits nach Sonnenaufgang ab, um im nächsten Hafen früh anzukommen und dort noch einen Platz zu ergattern. Manchem ist das zu viel Trubel. Dann empfiehlt es sich, Häfen anzulaufen, die viele nicht kennen, deren Ansteuerung ein wenig kniffelig ist, die über kein WLAN und anderen Schnickschnack verfügen oder wenig Tiefgang haben. Denn dort sind oft noch Boxen frei, und man kann hier die Idylle des südfünenschen Inselmeeres genießen. float hat hier fünf Tipps:
Ommel/Kleven Havn

Jeder kennt Ærøskøbing. Der Hafen mit seinem historischen Ort gilt als einer der beliebtesten im Revier. Im Sommer allerdings wird es dort bereits um 12 Uhr so voll, dass kaum noch ein Boot hineinpasst. Die Grillplätze sind abends belegt, und vor den Sanitärgebäuden bilden sich lange Schlangen.
Das genaue Gegenteil erwartet den Segler nur ein Stück weiter in der Bucht von Ærøskøbing. Meistens ankern einige Schiffe bereits östlich des Handelshafens. Fährt man weiter in die Bucht bis zum Ende entlang des Kløven, einer schmalen Fahrrinne, kommt man an den ehemals bedeutenden Hafen Kleven Havn/Ommel. Alte Duckdalben sind hier Zeugen einer Zeit, als dort noch Frachtschiffe und Yachten festmachten.
Den Weg dorthin findet man, wenn man sich an den Steinhaufen entlang hangelt. Mehr als 1,20 m Tiefgang sollte das eigene Boot jedoch nicht haben. Wenn die Logge spinnt, liegt das oft am Seegras, das auf dem Weg nach Kleven Havn enorm wuchern kann und die Anzeige verwirrt.
Man findet in Kleven Havn: nichts, außer Ruhe. Es gibt ein schönes neues Sanitärgebäude. Wenn man Glück hat, kommt auch mal der Hafenmeister, aber meistens bezahlt man an der Kasse des Vertrauens. Strom und Wasser sind vorhanden. Bei knappen Vorräten erreicht man Marstal nach vier Kilometern, was für das Bordrad eine tolle Gelegenheit stellt, sich auszuzeichnen.
Für warme Tage empfiehlt es sich, einmal über die Landzunge nach Oste zum Badestrand von Ommel zu gehen.
Website (Google Translate hilft)
Dyreborg

Die meisten fahren an Dyreborg vorbei, weil sie auf dem Weg ins belebte Fåborg sind. Von Süden kommend, liegt Dyreborg westlich vom Fahrwasser etwa gegenüber der Insel Bjornø kurz vor dem Fåborg Fjord. Während dort jedoch fast immer volle Hütte ist, vor allem im schöneren Stadthafen, bleibt es in Dyreborg meistens gemütlich. Kein WLAN, keine Grillplätze, kein Hafenrestaurant. Dafür wartet gleich nebenan ein riesiger Buchenwald in Privatbesitz, in dem man frei herumlaufendes Wild beobachten kann. Ideal für erlebnisreiche Landgänge.
Wasser, Strom und Sanitäranlagen sind vorhanden.
Korshavn Bro / Avernakø

Die Insel Avernakø bestand ursprünglich aus zwei Inseln. Der südliche Teil war früher die Insel Korshavn und ist heute durch einen schmalen Damm mit Avernakø verbunden. Ein paar Meter vom Damm entfernt befindet sich auch der kleine Hafen Korshavn Bro. Und der ist wesentlich „hyggeliger“ als der größere und bekanntere Avernakø Bådehavn. Schöner und ruhiger ist es hier allemal. Man trifft sich abends am Grillplatz, teilt sich ein Stück des Grillrosts und sitzt dort gemütlich zusammen.
Am Hafengebäude stehen Fahrräder bereit, die für ein paar Kronen ausgeliehen werden können. Brötchen werden per Zettel vorbestellt. Von hier lässt sich der südliche Teil der Insel sehr schön erkunden – ein besonderer Ort. Nur bei Wind aus Nord kann es hier ungemütlich zugehen.
Telefon: +45 / 65 34 23 05 oder 66 16 81
Hjortø

Kaum Infrastruktur, geringer Tiefgang, ein kleiner Hafen, in dem man Ruhe findet. Hjortø erfüllt alle diese Kriterien in Perfektion. Die Rinne, in der man den Hafen im Norden der Insel ansteuert, ist mit 1,40 m Tiefe angegeben, neigt aber zur Versandung. Es kann also auch weniger sein. Sich vortasten ist sinnvoll. Der Hafen selbst hat ein WC-Häuschen, an dem man auch Wasser bekommt, und es gibt Landstrom. Mehr findet man auf dieser kleinen Insel nicht. Will man dort ein paar Tage bleiben, kann man die Fähre nehmen, um in Svendborg einzukaufen. Ansonsten gibt es hier nur Dänische Südsee pur.
Telefon: +45 / 62 54 13 26
Drejø Gamle Havn

Drejø ist sicher nicht die meistbesuchte Insel in dem Gebiet. Dennoch finden immer mehr Segler den Weg in den kleinen Hafen, an dem viele vorbeikommen, wenn sie nach Ærøskøbing wollen. Es geht aber noch ruhiger – in einem Hafen, den kaum jemand kennt: dem Gamle Havn auf der Nordseite der Insel. Die etwas kniffelige, aber machbare Ansteuerung schreckt viele ab, dazu kommt die mit 1,20 m geringe Tiefe im Hafen. Für Kleinkreuzer ist das jedoch ideal, um aus dem Halligalli heraus zu kommen.
Der Hafen verfügt nur über einige wenige Liegeplätze, man kann aber auch längsseits an einen der Fischkutter gehen. Es ist jedoch nur selten voll. Während der dänischen Ferienzeit treffen sich hier ab und zu ein paar Motorbootfahrer, und die sind auch etwas lauter. Aber das ist die Ausnahme. Und meistens fahren sie abends wieder weg.
Am Hafen gibt es einen idyllischen Grillplatz, dazu Strom und Wasser. Einkaufen kann man im nahe gelegenen Ort.
Telefon: +45 / 22 50 44 70
2 Kommentare
Scherzkeks.
Als du noch selbst mit digger unterwegs warst hast du das große Mysterium um deine geheimtipps gemacht. War auch gut so.
Was soll das jetzt hier? Die ganzen schönen kleinen Häfen (die ich alle kenne) hier verraten? Finde ich nicht gut. Habe keinen Bock das die Meute den Weg in die kleinen Häfen findet.
Das hast Du falsch verstanden. Ich habe schon damals Tipps gegeben. Nur habe ich meinen Lieblingsort nie verraten. Weil jeder selbst seinen speziellen Favoriten finden muss. Was mir gefällt, muss anderen nicht zwangsläufig auch so gut gefallen.