Von groß und modern bis klein und nostalgisch, vom urigen Fischereihafen und Piratennest Orth hin zum modernen Yachthafen Burgtiefe: Fehmarn hat eigentlich alles, was sich Wassersportler wünschen – wenn man einmal von zerklüfteten Kliffs und Klippen absieht… Und die gibt’s gegenüber: Die Ostseeinsel gilt als idealer Absprunghafen für Törns in Richtung Dänemark, Schweden und Norwegen.
Das wird zwar noch eine Weile dauern, da Abstecher ins Ausland vorläufig noch nicht möglich sind. Doch auch nach Corona sind Liegeplätze auf Fehmarn weiterhin gefragt. Denn bei einem Küstentörn von West nach Ost oder in umgekehrter Richtung bietet sich ein Abstecher auf die Insel an.
Seit Anfang Juni ist Fehmarn für Touristen zu Wasser und zu Land wieder erreichbar. Sämtliche Yachthäfen der Ostseeinsel liegen im gut erreichbaren, geschützten Süden. Der Norden dagegen ist in großen Küstenabschnitten Naturschutzgebiet.

Der Luxus von heute ist der Standard von morgen. Die Ansprüche der Gäste sind gestiegen.
„Luxus heute ist der Standard von morgen“
Auch auf Deutschlands drittgrößter Insel sind Marinas über die reine Bootsaufbewahrung zu Nachtzeiten weit hinausgewachsen: Der Aufenthalt in einem modernen Yachthafen kann so abwechslungsreich sein, dass man gar nicht mehr ablegen möchte.
Ralph Becker, der Hafenmeister des größten Fehmarner Hafens in Burgtiefe, sieht darin den Beginn einer tiefgreifenden Veränderung, was das Erscheinungsbild deutscher Häfen betrifft. „Der Luxus von heute ist der Standard von morgen“, sagt er. Denn: „Die Ansprüche der Gäste sind gestiegen. Es findet immer mehr ein Vergleich zwischen den einzelnen Häfen statt.“
Heiligenhafen oder Fehmarn? Grömitz oder Neustadt? „Heute entscheiden die Faktoren WLAN, Wellness und Events, wohin der Törn geht“, meint der Hafenmeister. Um in diesem Wettbewerb weiter in den vorderen Rängen zu sein, haben die Fehmaraner Großes vor. Und bei den Marinas auf Fehmarn wurde einiges bereits umgesetzt.

Nach Burgtiefe zum Anlegerbier nach der Fehmarndüse
Die gut geschützte Lage im Burger Binnensee und der ungewöhnliche Rundsteg sind seine Markenzeichen. Kaum hat man die „Fehmarndüse“, den relativ frischen Wind zwischen Festland und Inselküste, hinter sich gelassen, kommt spürbar Entspannung auf: Der Binnensee ist ruhig und windgeschützt, an Steuerbord grüßt das Café Sorgenfrei. Die Vollmondpartys dort sind legendär.
Kurz dahinter taucht dann schon im Osten die Marina auf. 600 Liegeplätze hat der neu gestaltete Hafen, dessen Umgebung als das touristische Zentrum der Insel gilt. Die Infrastruktur der Marina ist jetzt wieder am Laufen, auch Sanitäranlagen inklusive Duschen können genutzt werden – allerdings nur von 6 bis 22 Uhr.
Hinsichtlich der Events ist leider noch Geduld gefragt: Das Midsummer-Bulli-Festival haben die Veranstalter aufgrund der Corona-Beschränkungen für Großveranstaltungen ersatzlos gestrichen, ebenso das Stadtfest Fehmarn. Das große SUP- und Beachvolleyball-Turnier am Südstrand wird immerhin stattfinden, allerdings erst später als ursprünglich geplant.
16 Frauen- und Männerteams treten vom 28. bis 30. August am Strand von Burgtiefe an, um sich für die Deutsche Meisterschaft in Timmendorf zu qualifizieren. Das berühmte Surf-Festival von Fehmarn soll wie vorgesehen vom 17. bis 20. September durchgeführt werden.

Schreiten über den „Walk of Fehm“
Fehmarn hat Glück gehabt: Ohne Folgen ist die Corona-Isolation für den Bau des neuen Vorzeigeprojekts der Marina Burgtiefe geblieben, so dass ab sofort alle Besucher den „Walk of Fehm“ beschreiten können.
Diese Anspielung auf den „Walk of Fame“ (Spaziergang des Ruhms) in Los Angeles, in den die Namen von tausenden Show- und Filmstars eingelassen sind, hat man als offiziellen Namen für die 1,4 Kilometer lange Erlebnispromenade mit direktem Hafenblick bestimmt.