Das wohl größte Hafenfest der Welt geht der Legende nach auf den 7. Mai des Jahres 1189 zurück. An diesem Tag soll Kaiser Friedrich Barbarossa den Hamburgern einen Freibrief ausgestellt haben, der den Schiffen auf der Elbe von der Nordsee bis zur Stadt Zollfreiheit gewährte. Der Feiertag, der regelmäßig mehr als eine Million Menschen an die Hafenkante und aufs Wasser bewegt, fällt dieses Jahr historisch günstig: Gefeiert wird vom 5. bis zum 7. Mai.
Schlepperballett und viele, viele Segelschiffe
Auf der sogenannten Hafenmeile, die sich vom Neubaugebiet Hafen-City über das Weltkulturerbe Speicherstadt und die Landungsbrücken bis zur Fischauktionshalle erstreckt, wird an Land und auf dem Wasser Programm geboten.
Höhepunkte des organisierten Trubels sind das Schlepperballett vor den Landungsbrücken und, wenn die Nacht kommt, das abschließende Höhenfeuerwerk. Das wirklich Aufregende sind aber die mehr als 300 Schiffe und Boote, die sich eigens zum Hafengeburtstag auf den Gewässern tummeln: Viele Traditionssegler und Museumsschiffe, Marine- und Kreuzfahrtschiffe sowie Motor- und Segelyachten sind da.
Traditionsschiffe = Engagement
„Traditionsschiffe = Engagement“ steht auf dem sieben Meter langen Transparent, das zwischen den Masten der „Nobile“ hängt. Das Traditionssegelschiff nimmt wie viele andere alte Segelschiffe an der Einlaufparade des Hamburger Hafengeburtstags teil. Einige Schiffe werden in diesem Jahr mit gehissten Bannern fahren, um auf die nach wie vor unsichere Zukunft der Schiffe aufmerksam zu machen. „Was wäre der Hamburger Hafengeburtstag ohne Traditionsschiffe?“ fragt Jakob Martius von der „Jonas von Friedrichstadt“. Er erklärt die Aktion: „Mit unseren Transparenten wollen wir darauf hinweisen, dass die Zukunft der Schiffe noch immer ungeklärt ist. Dabei wären maritime Großveranstaltungen wie der Hafengeburtstag ohne die alten Schiffe undenkbar.“
Die Schiffs-Demo reiht sich ein in die Kampagne zum Erhalt der Traditionsschiffe in Deutschland. Nach den Protesten im Rahmen der 10. Maritimen Konferenz hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt gemeinsame Gespräche mit dem deutschen Dachverband der Traditionsschiffe (GSHW) sowie allen interessierten Betreibervereinen und Eignern angekündigt. Ziel dieser Gespräche ist eine Regelung, die ausreichend Sicherheit garantiert, für die Schiffe umsetzbar ist und den Erhalt der großenteils ehrenamtlichen Traditionsschifffahrt gewährleistet. Lukas Schruhl, Crewmitglied der „Jonas von Friedrichstadt“ findet, dass der Hafengeburtstag ein geeigneter Ort ist, um diese Forderungen sichtbar zu machen:
Wo, wenn nicht hier, wird deutlich, dass die Traditionsschiffsflotte aus vielen, ganz unterschiedlichen Schiffen besteht, die in ihrer Diversität erhalten bleiben müssen.
Selbst an Bord gehen
Wer ohne eigenes Boot beim Hafengeburtstag mitfahren oder mitsegeln möchte, findet bei den Crewbörsen viele, teils sehr unterschiedliche kommerzielle Mitsegelangebote. Die ziemlich begehrten Plätze an Bord der Großsegler sind meist deutlich vor dem Hafengeburtstag vergeben.
Tickets für die Einlaufparade der russischen „Mir“ sind nur noch als Rest über die Ticketbörse im Angebot. Für stramme 88 Euro kann man am Freitag, den 5. Mai, von 11.30 bis etwa 18 Uhr an Bord gehen und bekommt neben Elbblick von Bord aus auch deftige russische Verpflegung aus der Bordküche. Bei weniger spektakulären Wasserfahrzeugen lässt sich meist noch direkt vor dem Start des Hafengeburtstag ein Gästeplätzchen finden.
Überblick über Schiffsfahrten zum Hafengeburtstag:
www.hamburg.de/hafengeburtstag-schiffsfahrten