Als mich über float die Nachricht von Alex Thomsons Ruderbruch erreichte, war ich, wie sicher jeder Vendée-Globe-Begeisterte unter euch, sehr traurig. Nun ist er raus, bevor der richtige Ritt und damit die Langzeit-Wirkungen von starken Wetterlagen auf Mensch und Boot im Southern Ocean beginnen können.
Das vordere Teilnehmerfeld ist nun voll in den Roaring Forties angekommen und surft quasi auf der Rückseite des ersten Tiefs die Wellen herunter. Aber schauen wir uns die Lage nur 24 Stunden später an, werden die Boote schon wieder gefangen genommen von einem Hoch, das sie von achtern einholt, um weitere 24 Stunden später am Nordrand eines im Süden durchziehenden Tiefs wieder Wind zu finden.

Das für die Regionen typische Auf und Ab ist also schon jetzt sichtbar und wird sich sehr auf die Strategien der Segler auswirken. Im Grunde geht es, unter Berücksichtigung der Eiskante (die dunkle Zone ist Sperrzone, wegen der Gefahr von möglichen Eisbergen), immer in einem sogenannten „Windschlauch“ nach Osten. Dieser Schlauch mit achterlichen Winden bildet sich zwischen Hochs im Norden und teils sehr ruppigen Tiefs im Süden aus.
Immer wieder Tiefausläufer
Dabei werden auch immer wieder Tiefausläufer ihren Weg in Richtung der Segler finden und für teils unschönes Wetter sorgen können, jedoch sind diese Fronten auch mit Wind und Winddrehern verbunden, die die Segler so gut es geht ausnutzen müssen. Denn nach Wind folgt meist Flaute und nach Flaute wieder Wind.
Um vor allem die Flautenphasen mit den Zwischenhochs nicht zu lang werden zu lassen, sollten sie die Nähe der Tiefs suchen. Somit werden sich wohl die meisten Segler immer am Limit und damit auch oft an der Eiskante bewegen, die oft zwischen den Roaring Forties und den Furious Fifties liegt. Also genau zwischen 40° und 50°S und damit im Bereich der stärksten Westwinde.