Boots-Finanzierer, die ein sicherer Indikator für abgeschlossene Verkäufe sind, berichten, dass schon in den ersten Tagen der Interboot viele Neu-Boaties ein passendes Schiff gefunden und gekauft haben. Auch Aussteller, die auf Laufpublikum angewiesen sind, wie Anbieter von Sportkleidung, Zubehör und Versicherungen, machten nach eigenen Angaben gute Geschäfte.

Alles Neuland
Ungewöhnlich ist, wie diszipliniert das Publikum der Interboot ist. Die vorgeschrieben Mundnasemasken werden fast durchgängig getragen, sowohl auf den Gängen als auch auf den Booten selbst. Die Besucher halten Abstand. So sind die Corona-Guides, die über die Einhaltung der Hygieneregeln wachen sollen, fast überflüssig. Ganz so viel Personal wie beim gerade zu Ende gegangenen Caravan-Salon Düsseldorf wird allerdings nicht eingesetzt.
Die Gänge sind deutlich großzügiger bemessen. So sind – ein guter Nebeneffekt bei weniger Exponaten – die präsentierten Boote besser zu sehen. Auch auf den Ausstellungsflächen selbst scheint mehr Platz zu sein. Auch am sehr gut besuchten Sonntag war es – wegen der Besucherlimits – nie eng und wimmelig. „Meinetwegen könnte diese Rücksichtnahme, die jetzt zu erleben ist, sehr gerne in den kommenden Jahren bleiben“, sagt eine professionelle Besucherin zu float.
Besucher stehen freiwillig an
Geduldig standen Besucher bis zu 30 Minuten an den Messeständen an, um eine Segelyacht an Bord besichtigen zu können. „Das wäre bis vor kurzem undenkbar gewesen“, sagt Interboot-Chef Dirk Kreidenweiß im Gespräch mit float. „Alles in diesem Jahr ist Neuland mit Herausforderungen, für die es kein Skript gibt.“ 2020 sei auch das erste Jahr, so der Messeleiter, dass potenzielle Besucher anriefen und fragten, ob denn möglichst wenig los sei – heute ein Plus, bei früheren Shows ein Makel.

Auch für das kommende Wochenende sei keine Prognose zur Besucherzahl möglich. Es ist herbstliches Wetter angesagt, „normalerweise“ ein Garant für viele Messegäste. Doch in diesem Jahr ist nichts normal: Es könnte auch sein, dass die Leute bei kühlen Temperaturen lieber zu Hause bleiben, weil sie nicht in geschlossene Räume möchten.
Oder es gibt noch einmal eine Wiederholung der positiven Überraschung vom ersten Wochenende, als die Buchungszahlen für den Sonntag nach dem ersten Messetag über Nacht signifikant in die Höhe gingen. Einige Besucher hatten erst nach dem ersten Messetag geglaubt, dass die Interboot wirklich geöffnet hatte.