Wieder wird es nichts mit dem Boote schauen im Mai beim Hamburg ancora Yachtfestival, kurz HAY genannt. Heute wurde bekannt, dass die von der Messe Hamburg organisierte Inwater-Messe in der ancora-Marina in Neustadt auch 2021 nicht stattfindet. Schon letztes Jahr war die Schau kurzfristig wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Wir sprachen darüber mit Heiko Zimmermann, Leiter Publikumsmessen der Hamburg Messe und Projektleiter des Hamburg ancora Yachtfestivals.
„Nach intensiven Beratungen mit den Behörden und Partnern“, heißt es von der Hamburg Messe und Congress GmbH, habe man beschlossen, das vom 28. bis 30. Mai 2021 geplante Event nicht durchzuführen. „Die außerordentlich dynamische Entwicklung der Pandemie der letzten Wochen bietet keine Grundlage für eine verlässliche Planung“, heißt es in der Pressemeldung.
Bis zum 9. Mai sind Veranstaltungen im nördlichsten Bundesland grundsätzlich verboten – mit sehr ungewissen Perspektiven danach. Keine guten Aussichten also für das Yachtfestival in der Lübecker Bucht.
„Für 2022 hoffen wir, wieder ein richtiges Festival machen zu dürfen“
float: Lieber Heiko, wie geht es Dir heute? Welche Entscheidung habt ihr getroffen für das Hamburg ancora Yachtfestival 2021?
Heiko Zimmermann: Schlecht geht es uns, bezogen auf meinen Job als Messemacher. Bezogen auf das Yachtfestival geht es uns natürlich noch schlechter, weil wir jetzt zum zweiten Mal absagen müssen, nachdem wir uns intensiv auch mit den Behörden vor Ort ausgetauscht haben.
Die Lübecker Bucht ist eine Modellregion. Wir haben gedacht, dass das auch unserer Veranstaltung hilft. Aber dieser Modellversuch geht nur vier Wochen und betrifft auch keine Veranstaltungen, sondern das Beherbergungsgewerbe und Gastronomie bezogen auf Tourismus.
Die aktuell gültige Verordnung des Landes Schleswig-Holstein untersagt zudem die Durchführung von Veranstaltungen grundsätzlich bis zum 9. Mai. Leider ist es in der derzeitigen Situation nicht unwahrscheinlich, dass das Veranstaltungsverbot auch darüber hinaus Bestand haben wird.
So blieb uns keine andere Wahl: Weil wir offiziell noch verboten sind als Veranstaltung, haben wir auch keinen planbaren Horizont, Ende Mai eine Veranstaltung durchführen zu können. Die Fallzahlen und die Inzidenzen, die jetzt auch in Schleswig-Holstein schlechter werden, lassen sowieso keinen anderen Schluss zu.
Wie war denn der Vorlauf jetzt für das Yachtfestival bei dem Booten und anderen Programmpunkten? Wie war die Resonanz?
Heiko Zimmermann: Wir haben über 150 Boote angemeldet gehabt. Außerdem hatten wir wirklich schöne Preziosen dabei – angefangen vom vier Meter langen Schlauchboot bis zur 24-Meter-Segelyacht von Y-Yachts in Greifswald. Das wäre natürlich ein echter Hingucker gewesen.
Auch Lagoon war dabei. Und zum ersten Mal Fountaine Pajot mit einem 47 Fuß-Katamaran, dazu eine Hanse 58 und eine Princess mit 74 Fuß. Solaris möchte ich auch erwähnen. Oder X-Yachts mit dem neuen Motorboot als Weltpremiere. Wir hatten tatsächlich eine große Range an Booten. Das sind alles Boote, wo ich sagen muss: Wow, schön wär’s gewesen!
Wir haben im Vorfeld ganz viele Durchhalteparolen gekriegt. Wir haben vor knapp zwei Wochen die Ausstellerschaft, die bei uns angemeldet hat, abgefragt, ob sie mit uns bis zum letzten Termin – also diese Woche – warten kann. 80 Prozent derer, die wir befragt haben, haben das befürwortet.
Wie genau habt ihr das Sicherheitskonzept für das Yachtfestival 2021 geplant?
Unser Sicherheitskonzept, was wir schon seit Monaten planen, wäre… ich sage es mal so – etwas spaßbefreit gewesen. Außengastronomie, Alkohol, Party – das wäre sehr zurückhaltend gewesen, weil das zumindest heute nicht erlaubt gewesen wäre. Nichtsdestotrotz wäre es eine klassische Messe gewesen.