Die Kieler Woche 2021 beginnt mit den internationalen Klassen 505er, Contender, 2.4mR, 420er, 29er, Laser 4.7, FD, OK-Jolle, Europe sowie Laser Radial. Im ersten Teil dazu kommt eventuell die VX-ONE-Klasse. Dieses aufregende One-Design-Spaßgerät mit Kiel ist für den internationalen Zwei- bis Drei-Personen-Rennsport konzipiert.

Komplettiert wird der Auftakt durch die Fareast-28R-Weltmeisterschaft. Die Klasse holt damit ihre verschobene WM nach. Der chinesische Racer Fareast 28R der gleichnamigen Werft aus Shanghai ist seit 2015 eine ISAF-Einheitsklasse. Die deutsche Vertretung von Fareast residiert praktischerweise direkt am Ufer der Kieler Förde.
Im zweiten Teil geben sich dann möglichst alle olympischen Klassen die Ehre, die man unbedingt zur Kieler Woche dabei haben wollte. Dabei bleibt es beim Mix mit den internationalen Klassen und den seegängigen Yachten. Hinzu kommen die Klassen J/24, J/70, J/80 sowie Formula 18 und Nacra 15.
Olympiade 2024 wirft Schatten voraus
Gespannt sein darf man, ob die Gespräche seitens der Veranstalter mit der IQ-Foil-Vereinigung erfolgreich sein werden. Ansprechpartner für den Deutschen Segler-Verband ist hier zunächst die German Windsurfing Association. Sie bemüht sich in Zusammenarbeit mit DSV-Verbandsvereinen um die Durchführung nationaler und internationaler Regatten und Meisterschaften in Deutschland.
Außerdem will man auch auf die anstehenden Entscheidungen beim „Offshore Mixed Doublehand“ warten. Denn in der Disziplin mit dem sperrigen Namen „Mixed Two Person Offshore Keelboat“ wird 2024 erstmals um olympische Medaillen gesegelt. Spätestens im Januar sollen die endgültigen Ausschreibungen stehen.
Und sonst?
Was auch immer kommen wird, wie sich die Pandemie entwickelt: Zahlreiche hochkarätige Regatten sollen die Kieler Woche auch 2021 flankieren. Den Auftakt macht die – wegen Corona 2020 ausgefallene – MaiOR-Regatta für Big Boats vom 30. April bis 2. Mai. Sie findet auf dem Stollergrund der Kieler Außenförde statt.
Alle ORC-International vermessenen Yachten, ORC-Clubyachten und die Einheitsklassen J/80 und J/70 können teilnehmen. Die MaiOR als Auftaktveranstaltung der Saison ist Teil des Inshore-Cups der Regattavereinigung Seesegeln.

Auch die Nachwuchsregatta Young Europeans Sailing über die Pfingsttage wurde 2020 ersatzlos gestrichen. 2021 soll sie vom 22. bis 24. Mai in der Strander Bucht starten. Sie gilt als die Kieler Woche für den Nachwuchs in den Klassen 420er und 470er. Dazu treten diverse Laserklassen sowie 29er und Europes an. Oft genug werden sie gleichzeitig als Internationale Deutsche Meisterschaften, Juniorenmeisterschaften oder Qualifikationsregatten zur Eurosaf-Jugend-EM ausgeschrieben.
Noch mehr WM-Programm
Komplettiert werden die geplanten Regattaveranstaltungen durch zwei Starboot-Weltmeisterschaften im September. Zum einen werden zur Junioren-WM der Stare vom 31. August bis 3. September bis heute 40 Boote erwartet. Anschließend sollen – bis zum 11. September – rund doppelt so viele Boote zur „großen“ Starboot-WM kommen.

Nicht von ungefähr pflegt der Kieler Yacht-Club als ausrichtender Verein schon immer einen intensiven Kontakt zur bis 2012 olympischen Kielboot-Klasse. Der 85-jährig verstorbene KYC-Kommodore Dierk Thomsen war auch ehemaliger Starboot-Weltpräsident. 2009 hatte er die Starboot-Europameisterschaft nach Kiel geholt.
Selbstbewusster Ausblick
Die Verantwortlichen der Kieler Woche – Organisationschef Dirk Ramhorst, Vermarktungschef Sven Christensen und Wettfahrtleiter Fabian Bach – haben 2020 durch ihr verantwortliches Handeln Zeichen gesetzt. Vom Mut zur Entscheidung, das Event in den September zu verlegen, bis zur Abschluss-Pressekonferenz war die Kieler Woche 2020 bestens organisiert.
Die Macher agieren und reagierten stets flexibel und in enger Absprache mit den Behörden. Die Stadt Kiel sorgte durch finanzielle Unterstützung dafür, dass die Veranstaltung überhaupt möglich wurde.
„Diese besondere Kieler Woche wird bei den TeilnehmerInnen sicherlich unvergessen bleiben“, so ließ sich Dirk Ramhorst vernehmen. Auch wenn sie nicht so war wie sie noch am Anfang des Jahres 2020 geplant wurde. Kiels selbstbewusster Blick nach vorn hat seinen Grund in diesem Erfolg.