Konventionelle Häfen kennen wir alle, wenn wir mit dem Boot unterwegs sind – von großen Hafenanlagen mit Sportbootbecken wie im Hamburger Hafen über moderne Marinas mit Schwimmstegen und professioneller Infrastruktur bis hin zu öffentlichen Stadt- und Vereinshäfen mit Gastliegeplätzen.
Eine andere Variante, den Törn für eine Ruhepause zu unterbrechen, ist die ruhige Ankerbucht – und die findet man traditionell eher in südlichen Gefilden wie dem Mittelmeer. Hier gibt es für den Verzicht auf Infrastruktur etwas anderes: Ruhe. Auch in Deutschland gibt es Liegeplätze, die von Natur aus so „gebaut“ sind, dass sie sich für Hafenanlagen eignen: Naturhäfen bieten – den geologischen und hydrologischen Bedingungen sei Dank – genug Wassertiefe und ausreichend Schutz vor Wellen und bestenfalls auch Wind.
Der Beiname „Naturhafen“ sagt nichts darüber aus, ob ein landschaftliches Kleinod tatsächlich als Hafen nutzbar ist. Der Reiz dieser Orte regt Hafenbetreiber an, hier Landzugänge und Festmachemöglichkeiten für Wassersportler anzubieten. Vielfach ist so eine gute Symbiose aus Hafenbetrieb und Natur entstanden. Wer als Wassersportler nicht gerne auf Spundwände schauen möchte, sondern die Nähe zur Natur sucht, findet in den Marinas, die wir hier vorstellen, eine Alternative zur betonierten Marina.

Für die Flußfahrt mit Floß: Naturhafen Wesenberg
Der Naturhafen Wesenberg liegt am Woblitzsee, der zur Mecklenburgischen Seenplatte gehört und auf dem Wasserweg über die Havel erreichbar ist. Der Hafen wurde 2016 von einem auf regionalen Natururlaub spezialisierten Betreiber eröffnet, der seit einigen Jahren auch Urlaub auf dem Floß anbietet. Der Zufall wollte es, dass ein alter Steg am Woblitzsee zum Kauf angeboten wurde. Schnell wurden Nägel mit Köpfen gemacht und der Naturhafen Wesenberg eröffnet. Passend zur Kenntnis der Betreiber wurden ein Sanitärfloß und ein schwimmendes Bootshaus installiert, dazu eine Ausstattung mit Strom und Wasser für die Gastlieger. Ein kleiner Kiosk und ein Platz für Grill und Lagerfeuer gehören auch dazu. „Wir versuchen den Namen des Naturhafens inhaltlich zu füllen“, heißt es vom Betreiber, „und bieten nicht unglaublich viele Gastliegeplätze, dafür sehr schöne.“ Das stimmt.

Wo liegt’s
Ansteuerung: 53° 17,58′ N / 012° 58,56’E
Region: Woblitzsee, Mecklenburgische Seenplatte
Wassertiefe: 1,50 bis 3,50 m
Anzahl der Liegeplätze: 15
Das gibt’s
Hafen-Einrichtungen: Duschen, Toiletten, Strom am Steg, Trinkwasser am Steg
Service vor Ort: Einkauf Tankmöglichkeiten: Benzin,
Gas Entsorgung: Chemie-WC
Wer macht’s
Strelitz Reisen GmbH
Glambecker Straße 41, 17235 Neustrelitz, Tel. (03981) 44 22 48,
www.naturhafen-wesenberg.de
Getaway vor Rügen: Naturhafen Gustow
Der Naturhafen von Gustow gehört zur Im-Jaich-Gruppe und liegt in einer wunderschönen Naturbucht der Insel Rügen. Die Landschaft ist ursprünglich und authentisch, selbst in der Hauptsaison genießt man hier Ruhe, frische Luft und Natur in der grünen Lagune. Wichtig war den Betreibern aber auch, ein hohes Niveau in Sachen Infrastruktur zu bieten: So wurde in entsprechend luxuriöse Sanitäranlagen investiert. Die Bucht erreicht man vom Strelasund aus, wo man inmitten von Wäldern und Feldern sein Boot festmachen kann. Die Lagune liegt nur zehn Kilometer von Stralsund entfernt, so dass man von hier aus auch eine Erkundung der alten Hansestadt starten kann.
Wo liegt’s
Ansteuerung: 54° 17,74′ N / 013° 11,41′ E
Region: Ostsee
Wassertiefe: 4,50 bis 5 m
Anzahl der Liegeplätze: 150
Das gibt’s
Hafen-Einrichtungen: Duschen, Toiletten, Strom am Steg, Trinkwasser am Steg, Kran
Service vor Ort: Bordwerkstatt, Motorenwerkstatt, Segelmacher, Post, Arzt, Restaurant, Einkauf, Internetzugang, WLAN
Entsorgung: Altöl, WC-Tank
Wer macht’s
Im-jaich oHG, Am Yachthafen Drigge, 18574 Gustow, Tel. (038301) 80 90, www.im-jaich.de
So kommt es an
„Wie im letzten Jahr waren wir auch in diesem Jahr sehr zufrieden in Gustow. Ein sehr schön ruhig gelegener Hafen mit modernstem Komfort. Sanitär top, Preis/Leistung top. Sehr nettes Team. Hervorragende Soljanka (schmeckt wie zu Hause) – lecker, wenn man hungrig vom Wasser kommt. Weiter so.“
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