Einen Gang runter schalten lässt es sich mit elektrisch angetriebenen Booten und Sloepen, mit denen die Niederländer ihre eigene Bootsart fürs Wasserwandern erdacht haben.
Die Entdeckung der Entspannung
Das meistverkaufte Elektroboot in Europa ist auf der Boot & Fun Berlin mit einem neuen Design-Upgrade zu sehen. Die Frauscher 650 Alassio ist ein klassisches Tagesboot, das durch große Touchscreens, ein High-End-Audiosystem und sein Bugstrahlruder in seiner Klasse ziemlich solitär ist.
Noch entspannter geht es auf der Frauscher TimeSquare 20 zu. Der Katamaran für Tagestrips auf Binnengewässern ist gleichzeitig eine Open-Air-Lounge, eine beinahe still schwimmende Insel mit null Emissionen dank elektrischer Torqeedo-Motorisierung und ein gelungener futuristischer Designentwurf für Early Adopters.


Nach ihrer Deutschlandpremiere auf der Boot & Fun Inwater 2021 in Werder kommen die Sloepen von VanVossen nun nach Berlin. Als offene Motorboote ähneln sie den Hamburger Tuckerbooten. Die VanVossen 550 ist mit ihrem leichtgängigen doppelwandigen Aluminiumrumpf als Verdränger konzipiert. Mit 8 bis 15 PS starker Motorisierung kann sie auch führerscheinfrei mit maximal acht Personen gefahren werden. Platz für zehn Personen hat die VanVossen 650, die mit maximal 100 PS leicht, stabil und richtig flott zu fahren ist.
Menken aus den Niederlanden präsentiert die neueste Version von The CABXL. Der robuste Tender ist im Standard „ready to go“, mit Badeplattform, Cockpitboden aus Teakholz und Innenbeleuchtung. Die Berlin-Premiere ist kursstabil, wendig und robust. Das verdankt das Boot seiner schweren Bauweise und dem durchdachten Unterwasserschiff.


Die Intender 700 interpretiert als Berlin-Premiere das Sloep-Design neu. Die Seitenlinie ist modern und fast klar gehalten. Natürlich ist auch das mit einem Kräutler-Elektromotor angetriebene Boot eine echte niederländische Sloep. Im Inneren bietet es Lounge-Atmosphäre auf feinstem Garn. Badefreundlich: Mit zwei Handgriffen lässt sich der Spiegel umklappen und gibt dann das Heck komplett zum Wasser hin frei.
Variante: Watertoys
Ein Hausboot für den Kofferraum ist der InflaCat. Erstmals auf der Boot & Fun Berlin präsentiert wird der aufblasbare Katamaran, der zusammengelegt in den Kofferraum eines PKW passt. Mit einem Zeltdach darüber wird es zur Laube auf dem Wasser, in der bis zu vier Wasserwanderer Platz finden. Für die Fortbewegung gilt: Zero Emissions – entweder per Stand-Up-Paddel oder, bequemer, mit einem elektrischen Antrieb samt Photovoltaikpaneelen für mehr Reichweite.
Das Sunfloat, erstmals in Berlin zu sehen, will die Vorzüge von Floß, Motorboot und einem Sonnendeck miteinander verbinden. Man benötigt dafür nicht einmal einen Bootsschein. In 20 Minuten ist das Schlauchboot mit elektrischem Antrieb aufgebaut, das mit einem vor Sonne schützenden Schirmchen zur fahrenden Insel wird.

Ein Board, vier Funktionalitäten – das ist das Konzept von Maverick. Segeln, Surfen, SUP-Paddeln und stehend Segeln lässt es sich mit dem in Italien designten und in England hergestellten Spaßgerät.
Motoren und textile Freuden
Nach dem Erfolg der kleineren Außenborder mit 2,5 bis 15 PS stellt der Ausrüster A. W. Niemeyer als Weltpremiere in Berlin auch leistungsstärkere Einspritzmotoren vor. Gezeigt werden die 40 und 60 PS starken Außenborder wieder unter dem Namen OceanCraft by awn.
Zu heiß an Bord? Bei Polsterbezugsstoffen reduziert die Cool Color genannte Technologie die Aufheizung der Oberfläche bei direkter Sonneneinstrahlung. Spezielle Farbpigmente „remittieren“ bis zu 80 Prozent der nahen Infrarotstrahlung des Sonnenlichts und reduzieren so die Erwärmung der Oberfläche deutlich. Die skai-Polsterstoffe sind erstmals in Berlin zu sehen.

Auch bei Textilien für Boaties gibt es Neues in Berlin: Auf die neue Kapuzenjacke der Outdoor-Marke Rymhart musste man wirklich lange warten. Ein Grund: Die Crew in der Stader Strickerei hatte sich technisch etwas komplett Neues vorgenommen. Die Oberfläche des Hoodies aus 100 Prozent Wolle ist anders als das vertraute Perlfang-Gestrick der bekannten Troyer.
Man erkennt keine Maschen mehr, sondern eine homogene „körnige“ Struktur. Für das Doubleface-Material wurden zwei Garnstärken zu einem Stoff verstrickt und dann außen gewalkt. Das macht den Strickstoff relativ winddicht und lässt Sprühregen lange abperlen – bei halbem Gewicht im Vergleich zum Troyer, und ebenso kuschelig. Damit kommt man von der Messe gut nach Hause.