Das hat Hamburg gefehlt: ein Treffpunkt für Wassersportler zum Saisonende. Wo für Jahrzehnte die Internationale Bootsausstellung ein fester Termin im maritimen Kalender der Hansestadt war, klaffte fünf Jahre eine gewaltige Lücke. Das Warten hat ein Ende!
Der Ort und die Gelegenheit, alle zu treffen, die in Hamburg und dem Norden Deutschlands als Segler, Motorbootfahrer und Sehleute unterwegs sind, ist wieder da. Das Hamburg Yachtfestival, so die Eigenschreibweise der neu aufgelegten Veranstaltung, bietet den Rahmen.
Vom 8. bis 10. September ist im Hamburger Yachthafen Premiere für eine Veranstaltung, die wieder zur Institution werden könnte – um sich auszutauschen, Boote zu gucken und auch um Ausrüsteraufträge zu erteilen.
Für Messe-Macher Heiko Zimmermann ist es ein Heimspiel und eine Rückkehr zugleich: Der letzte hanseboot-Projektleiter hatte zunächst das Hamburg ancora Yachtfestival erfolgreich übernommen und steuert jetzt, mit seiner jungen Firma Yachtfestival 365, wieder die Hansestadt als zweites Standbein an.
Fokus auf Programm statt Premieren
Schauplatz ist Wedel bei Hamburg, mit einem nicht ganz so mondänen Ambiente wie die Elphie-nahen Innenstadthäfen, wo bis heute auch Hausmessen wie bei von Gründl stattfinden. Dafür punktet der riesige Hafen der Hamburger Vereine an der Elbe mit schierer Größe – und mit großem Programm, bei dem schon zur Premiere viele Partner mittun.
Viele Vorträge und Vorführungen rund um das Thema Sicherheit auf See sind der Kern des Safety Days, den der Club der Kreuzer-Abteilung ausrichtet. Die organisierten Fahrtensegler legen mit ihrem über drei Tage laufenden Programm den Fokus auf alle Themen, die man auf dem Boot nie erleben möchte: Leckagen an Bord, Seekrankheit, der richtige Umgang mit Rettungswesten oder Tracking auf See per App durch die Lieben daheim.

Der Tag des Segelns, den der Deutsche Segler-Verband ausrichtet, ist in Wedel gleich 54 Stunden lang. Das Programm mit Vorträgen von DSV-Referenten und Schnuppersegeln läuft nämlich von Freitag, 10 Uhr, bis zum Messeschluss am Sonntag um 18 Uhr.
Und: Mit Feuerlöschübungen, der Bronx-Rentnerparty und Kinderprogramm mit Dosenwerfen und Hüpfburg verleugnet das Hamburg Yachtfestival nicht, dass zeitgleich das bestens etablierte Hafenfest stattfindet.
Das Dutzend im Triple
Themen wie „Welches Boot ist das richtige?“ sowie Osmoseberatung, Trimmtipps und Kaufhilfen zu neuen Segeln und gebrauchten Booten stehen auch auf dem Programm. Moderiert ist alles von Segelberater Oliver Ochse. Sein Segler-Motto, auch auf float, lautet: Fäden lügen nie.
Boote gibt es bei der Yachtfestival-Premiere natürlich auch zu sehen – unter Segeln, mit Motor und sogar auf Foils. Rund drei Dutzend Boote sind angekündigt. Darunter sind einige Highlights, die float bereits getestet hat. Dazu gehören der elegante, sehr schnelle Weekender Sterk 31 und der klassisch gestaltete Daysailer Tide 25. Eine auch elektrisch verfügbare Delphia 10, wie sie beim Electric Summit in Werder zu sehen war, ist ebenfalls da.

Sogar die neue Candela C-8 ist im Wasser zu erleben. Bei den Segelyachten sind die Dehler 38 SQ und die Jeanneau Sun Odyssey 349 die Highlights. Größtes Schiff der Show ist die beeindruckende, 14,95 Meter lange Elling E4 Ultimate.
Netzwerken an der Elbe
Der Anfang ist gemacht, mit einem breit gefächerten Programm und gut zwei Dutzend Motorbooten und Segelyachten. Vor allem aber ist es den Veranstaltern gelungen, klassisch hanseatische Aussteller zum Hamburg Yachtfestival zu holen. Von Gründl, Secumar und Lütje bis zu Pantaenius, Schomacker und Toplicht sind alle da.
Der Stapellauf für das Hamburg Yachtfestival in Wedel ist am 8. September. Die Veranstaltung läuft übers Wochenende bis Sonntag, den 10. September 2023. Der Eintritt ist so frei wie die Hansestadt, die nun wieder ihren maritimen Treffpunkt hat.