Stefan ist Anwalt aus Berlin. Bei der Classic Week, die Mitte Juni 2019 entlang der Ostseeküste zwischen Flensburger und Kieler Förde stattfand, segelte er mit seiner Frau Ute auf der Hansa-Jolle „Sausebraus“ von Sieg zu Sieg. Das sieht man ihnen an Land so gar nicht an. Da wirken sie eher wie würdig gereiftes Paar, das seinen Ruhestand genießt. Weit gefehlt! Die beiden haben die A&R-Hansa-Jolle von 1959 zwei Jahre lang in Eigenarbeit restauriert.
Seitdem unternehmen Ute und Stefan mit ihrem Schiffchen weite Törns bis in die Gegend um Brest. „The Run“, die nächtliche Zubringer-Regatta von verschiedenen Ostseehäfen nach Sonderborg, haben sie sich dieses Jahr allerdings gespart, denn das Wetter war ziemlich gewittrig.
„The Run“ war stattdessen die Herausforderung für Björn, den Husumer Sänger mit seiner Crew aus bärtigen Männern. Von Flensburg nach Sonderborg – eigentlich ein Katzensprung. Aber um die Nordspitze von Alsen herum macht das immerhin 56 Seemeilen und fünfzehneinhalb nervenzehrende Stunden durch die kurze Juninacht ins Ziel. Dort wartete in der Morgenflaute Dirk mit seinem Pantaenius-Gummiboot, um die erschöpften Segler mit einem Frühstücksbier zu begrüßen. Schon war die Laune wieder oben.

Neun Wettfahrten, 500 an Bord
Björns schneeweiße 6 KR-Yacht „Capella“, ein Miglitsch-Riss, 1969 von Henningsen und Steckmest an der Schlei gebaut, sieht aus wie aus dem Ei gepellt. Sogar die Abdeckung der Rettungsleine ist aus weinrotem Canvas. Das zeugt von echter Liebe zum Schiff. Beim Zubringer werden sie noch Dritte. Während der weiteren 7 Wettfahrten sichern sie sich den Gesamtsieg in ihrer Gruppe mit fünf ersten und zwei zweiten Plätzen bei der diesjährigen Classic Week.