Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist an vielen Stellen so baufällig, dass das Tempolimit für die Schifffahrt verschärft wird. Wie jetzt bekannt wurde, ist die Böschung an vielen Stellen des rund 100 Kilometer langen Kanals marode. Es wird befürchtet, dass sie abrutscht und damit den Kanal unpassierbar macht.
„Wir haben im Rahmen eines Monitoringprogramms zur Stabilität der Böschungen Schäden gefunden, die bauliche und verkehrsliche Maßnahmen notwendig machen“, sagt Jörg Brockmann, Fachbereichsleiter Wasserstraßen beim WSA Nord-Ostsee-Kanal, auf Anfrage von float. Die ersten Schadstellen sollen noch in diesem Jahr repariert werden. „Mit den Erfahrungen aus der Reparatur der ersten beiden Stellen werden wir die weiteren Maßnahmen planen. Es ist davon auszugehen, dass die Instandsetzung uns über viele Jahre begleiten wird“, so der Diplom-Ingenieur.
Die Kanalverwaltung hat als erste Schutzmaßnahme beschlossen, das generelle Tempolimit von 15 auf 12 km/h zu senken. Das hat den Effekt, dass weitere Schäden durch Strömung bis zur Reparatur verhindert würden. Die Sportschifffahrt ist von dem Tempolimit nicht betroffen. Brockmann: „Der NOK darf in Abhängigkeit von der Schiffsgröße mit 12 oder 15 km/h befahren werden. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung wird noch in diesem Jahr die Grenze für Schiffe, die nur 12 km/h fahren dürfen, vom Tiefgang von 8,5 auf 7 Meter verschieben.“
Schäden zwischen Rendsburg und Brunsbüttel
Diese Maßnahme ist zunächst auf Dauer angesetzt, da die Erosionsvorgänge an den Unterwasserböschungen weitergehen. Die Instandsetzung der Böschungen erfolgt zunächst nur an den besonders betroffenen Stellen.
Die Schäden befinden sich im westlichen Bereich der künstlichen Wasserstraße zwischen Rendsburg und Brunsbüttel, wo der Kanal in die Elbe mündet. In diesem Bereich ist der Boden sehr sandhaltig, was die Erosion und Unterspülung begünstigt. Die Auswaschungen befinden sich weitgehend unter der Wasseroberfläche. Per Echolot kam das an den Tag.