Die Interboot Friedrichshafen 2020 wird stattfinden. Am Freitag kam endlich die Meldung, dass die Dreiländerschau am Bodensee auch im ersten Corona-Jahr veranstaltet wird – in voller Länge wie geplant vom 19. bis 27. September. Auch der Veranstaltungsort bleibt gleich – in den Messehallen vor der Stadt. Vieles andere wird dieses Jahr anders sein bei der Süd-Bootsmesse.
„Wir sprechen von einer Veranstaltung, die aufgrund der Umstände und der Hygieneregeln eine Spezial-Ausgabe sein wird“, erklärt Messe-Geschäftsführer Klaus Wellmann zur ersten Post-Corona-Schau im Dreiländereck. Klar ist, so Wellmann, dass die Veranstaltung „mit einem Sicherheitskonzept, das umfangreiche Gesundheits- und Hygienemaßnahmen berücksichtigt“, organisiert werden muss.
Großzügigere Standplatzierung, breitere Gänge
Eintrittskarten können ausschließlich digital erworben werden und sind pro Tag limitiert verfügbar. Interboot-Projektleiter Dirk Kreidenweiß appelliert daran, die Erwartungshaltung neu zu justieren: „Die Messe wird sich anders anfühlen und sich auch komprimierter darstellen.“ Das kann auch etwas Gutes haben.
Die 59. Ausgabe wird sozusagen eine Special-Edition mit klarem Fokus auf die Themen Kaufen, Verkaufen und Know-how-Transfer. Die Pläne sehen eine großzügigere Standplatzierung, breitere Gänge und eine neue Produktkonfiguration vor.
Nach der Zusage der Landesregierung in Stuttgart vorletzte Woche, dass Messen unter bestimmten Bedingungen durchgeführt werden können, startete jetzt die konkrete Planung. Schon einige Tage vor der öffentlichen Bekanntgabe, dass die Interboot stattfindet, hatten die potenziellen Aussteller vom „Go“ für die Süd-Bootsmesse erfahren.
Internet-Streamen statt Interboot-Hafen
Das Rahmenprogramm ist konsequent auf die Vermittlung von Fachwissen ausgerichtet, zusätzlich werden die Expertenforen ins Netz gestreamt. Dass jetzt auch die Bootsbranche online geht, ist konsequent. Die weltweit wirkende Corona-Pandemie hat die Digitalisierung, wie in vielen Branchen, angeschubst. Die aktiven Mitmachangebote vor Ort werden reduziert.
Die ab Juli für ein halbes Jahr geltende Senkung der Mehrwertsteuer könnte helfen, dass mehr Boote gekauft werden. Jedenfalls dann, wenn diese auf der Messe „deutlich günstiger“ sind, wie es die Veranstalter ankündigen. Zur boot Düsseldorf gilt dann wieder der alte Steuersatz.
Ernüchternd ist nur, dass der Interboot-Hafen am Bodensee und die Wassersport-Arena am Messegelände nicht wie im erfolgreichen Vorjahr in Betrieb genommen werden können. Im Messehafen direkt am See schlummert ein Potenzial, dass die Interboot Friedrichshafen auch als Inwater-Schau und Startpunkt für Testtörns interessiert macht. Nächstes Jahr wieder, hoffentlich.
Bis dahin werden vor allem die Schweizer, die täglich mit der Fähre über den Bodensee fahren, für den Messe-Bootsverkehr anlässlich der Interboot sorgen. Für sie ist und bleibt die Interboot mit einer eigenen Messe-Sektion die größte schweizerische Bootsmesse. Auch wenn sie außerhalb des helvetischen Staatsgebiets stattfindet.
Hier geht es zum kontinuierlich ergänzten Programm und zum virtuellen Kartenkiosk.