Jetzt stürmt es wieder. Ob im Winter oder im Herbst: Das Wetter in Deutschland bestimmt schon wieder ein Tiefdruckgebiet. Vor allem im Norden fegen regelmäßig heftige Tiefs mit starken Windböen übers Land. Die Deutsche Bahn stellt den Fernverkehr auf den betroffenen Strecken weitgehend ein. „Züge des Fernverkehrs werden zurückgehalten“, wird von der DB fast regelmäßig auf Twitter gemeldet. Wohl dem, der keinen Sturmschaden erleidet.

Zuvor war in der Nacht ein Tief über Teile Deutschlands gezogen und hat vor allem für umgekippte Bäume und abgebrochene Äste gesorgt. Größere Schäden blieben zunächst aus. Vorüber ist der Sturm aber noch nicht. Wie so häufig gab die Unwetterzentrale eine erneute Warnung heraus. Windstärke 10 ist angesagt.
Im Katastrophenmodus
Extreme Wetterlagen auf dem Wasser nehmen zu. Glück hat, wessen Boot an Moorings und Leinen, gesichert mit vielen Fendern, „nur“ Kratzer und Schäden am Gelcoat davonträgt. Doch auch hier geht ein Sturmschaden schnell in die Tausende, wie die Schadenregulierer der Yachtversicherungsmakler berichten.

Viele Boote reißen sich los, sie werden zum Spielball der Wellen und prallen an die Kaimauern. Es kommt zu Kollisionen in den Häfen, denn losgerissene Boote stoßen unkontrollierbar mit anderen Schiffen zusammen. Einige sinken, andere stranden oder sind ineinander verkeilt.
Wer zahlt, wenn es stürmt?
Wichtig zu wissen ist, wer für welchen Schaden aufkommt. Nur die Yacht-Kasko-Versicherungen zahlen hier. Selbst wenn einem Eigner nachweisbar wäre, dass er sein Boot „optimaler“ hätte sichern können, handelt es sich bei Stürmen dieser Stärke eindeutig um höhere Gewalt. Damit ist die Haftung laut Gesetz (die „Verschuldenshaftung“) ausgeschlossen und die reguläre Yachthaftpflichtversicherung greift nicht mehr.
In den Yacht-Kasko-Deckungen sollten zudem unbedingt ausreichende Summen für Bergung und Wrackbeseitigung vereinbart sein. Denn diese Kosten schnellen bei Totalverlusten mit schwierigen Bergungen schnell in horrende Höhen.


Ostsee, im Frühherbst 2018: Ein für die Jahreszeit unerwartet starker Sturm trifft die Ostseeküste. Eigner sichern ihre Yachten mit zusätzlichen Fendern und Leinen, dennoch reiben sich mehrere Boote aneinander auf. Resultat: Sturmschaden. Starke Gelcoat-Schäden, verbogene Relingstützen und Kratzer sind die Folge.