Zig Freiwillige arbeiten jeden Tag an der Strecke. Uhrzeiten, Autos, Positionen und Aufgaben müssen zugeteilt werden. Für Fahrer, die während des Rennens Probleme wie Mast- oder Radbruch haben oder die in Kollisionen verwickelt sind, steht ein Abschleppdienst parat, um die havarierten Strandsegler aus der gefährlichen Zone zu bergen. Die komplette Strecke muss von den Strecken- und Sicherheitsposten eingesehen werden, um jederzeit helfen zu können.

Ein Zelt als Yachthafen
Zu den rund erwarteten 150 Fahrern gesellen sich über die gesamte Zeit der Anhang und die freiwilligen Helfer. Da kommen schnell bis zu 400 Leuten zusammen. Zentraler Ort der WM wird ein Zelt auf dem Gelände des YCSPO sein: der sogenannte „Yachthafen“. Hier finden Veranstaltungen, Siegerehrungen und Parties veranstaltet – und es wird für das leibliche Wohl gesorgt. Das Hafenzelt wird der zentrale Treffpunkt während der Strandsegel-Weltmeisterschaft sein. Auch das erfordert für einen kleinen Verein einen erheblichen Aufwand.

Woher kommt das Zelt? Woher kommen die Gläser, woher die Getränke? Wer macht Musik und womit überhaupt? Wer räumt die Teller ein? Und wer ab? Ist das Zelt ausreichend gegen Wind und Wetter gesichert? Wo parken die Leute? Wie steht es um Rettungs- und Fluchtwege? Wie viele Toiletten braucht man und welche? Wann baut man alles auf, wann wieder ab? Und wer? Sitzgelegenheiten müssen ausreichend vorhanden sein, Strom und Wasser an den abgelegenen Platz in den Dünen verfügbar sein. Selbst professionelle Party-Planer kämen mit all diesen Fragen wohl an ihre Grenzen. Auch, weil die Strandsegler-Szene als sehr feierfreudig bekannt ist.

Sicherheits- und Katastrophenplan
Die WM findet in einer Woche mit Feiertag (dem 3. Oktober) statt. St. Peter-Ording wird daher voller Urlauber sein. Zimmer sind jetzt schon fast kaum noch zu bekommen. Da sich oft schon früh morgens Menschen auf den Weg an den Strand machen, um Bernstein zu sammeln, zu joggen oder den Hund auszuführen, muss auch für die Sicherheit der Strandläufer gesorgt werden. Der Strand wird für die Strandsegel-WM nicht komplett gesperrt, und die Zuschauer entlang an der Strecke müssen wissen, wo sie sicher stehen. An den üblichen Zugängen zum Strand werden darum Helfer eingesetzt. Eine Herausforderung dürften Urlauber werden, die stur bleiben: „Ich habe Kurtaxe bezahlt, deshalb habe ich das Recht, hier lang zu gehen.“

Auch wenn man in St. Peter-Ording am Strand das Gefühl haben kann, dass der Lauf der Welt hier stehen geblieben ist: Auch hier werden die Auflagen immer strenger. Andreas Pawlik,Sicherheitsbeauftragter des YCSPO, kann davon ein Lied singen: „Wir haben einen Sicherheits- und Katastrophenplan erstellt, in dem wir alle Eventualitäten einer solchen Großveranstaltung ansprechen. Von (unwahrscheinlich) Terroranschlag über extreme Wetterlage, Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung durch Demonstrationen bis hin zu Feuer (im Zelt oder Clubhaus), Massenunfällen am Strand und schwersten Verletzungen. Aber eben auch Versorgung der Zuschauer mit Toiletten, Shuttle, dazu die Absperrungen am Strand und in der Ziel-/Start Zone.“ Nicht zu sprechen von täglichen Briefings mit dem Ortsamt, der DLRG, Ärzteteams, der Tourismuszentrale und den Sicherheitskräften, die vorbereitet und durchgeführt werden müssen.

Auch die Fahrer sind beim Thema Sicherheit in der Pflicht. Jeder Strandsegler muss einen Erste-Hilfe-Kurs nachweisen, um eine Startberechtigung zu erhalten. Vor den Starts werden stichprobenartig auch Alkoholtests durchgeführt. In rund fünf Monaten geht das Spektakel auf der Sandbank los. Bis dahin arbeiten die Organisatoren noch unzählige Punkte auf zahllosen Listen ab. Wer live vor Ort sein möchte, kann sich bei der Zimmervermittlung sicher noch eine Bleibe besorgen. Noch ist dafür Zeit.