Elwis meldet einen traurigen Rekord: Der Rhein-Pegel fällt auf einen historischen Tiefstand. Der elektronische Informationsdienst der Schifffahrtsverwaltung hat gestern bei Emmerich einen Pegelstand von nur noch vier Zentimetern gemessen. Am heutigen Dienstag sank der am Niederrhein genommene Messwert auf null Zentimeter erreicht. Der Wert von 0,0 sei am Morgen ermittelt worden, sagte ein Mitarbeiter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung in Emmerich der Nachrichtenagentur dpa.
Seit Wochen verdichten sich die Hiobsbotschaften: Dem Rhein geht das Wasser aus. Die Binnenschiffe können nicht mehr voll beladen werden. Statt 2.200 Tonnen lassen sich nur noch 600 Tonnen transportieren, eine Reduktion um fast drei Viertel. Der bisherige Tiefstand bei Emmerich wurde 2018 mit sieben Zentimetern erreicht.
Auf dem Rhein werden Rohstoffe wie Getreide, Chemikalien oder Heizöl verschifft. Wichtigste Ladung ist Kohle für die Kraftwerke am Rhein. Die verringerten Liefermengen bremsen die Industrie aus – und könnten die Inflation weiter verschärfen. Auch Benzin und Diesel könnten im Süden Deutschlands knapp werden, meldet die FAZ, denn auch der Treibstoff für PKW und Boote wird übers Wasser transportiert.
Deutschlandweite Dürre
Die Pegelstände sagen nur indirekt etwas über die tatsächliche Wassertiefe aus, da ihr Nullpegel oft weit über dem Grund des Flusses liegt. Bei Emmerich beträgt die Fahrrinnentiefe immer noch 1,80 Meter. Aber die Pegel bieten eine anschauliche Vergleichsgröße.
Die Auswirkungen auf den Rhein zeigt eindrücklich unsere Bildergalerie.