638 Boote von 2,40 m bis 50 Metern, 542 Aussteller, davon fast 60 % aus dem Ausland, und 122 Weltpremieren zeigt Europas größte Inwater Boatshow an der sonnigen Côte d’Azur. Am Dienstagmorgen um acht Uhr startet das Cannes Yachting Festival für die Presse – mit einem petit dejeuner bei der Pressekonferenz der Beneteau Group mit den Neuheiten für 2019. Beneteau ist soeben bei Seascape eingestiegen und gibt damit ihrer bekannten First-Reihe ein neues Gesicht.
Das erste Modell ohne den Namen Seascape ist schon auf dem Messestand zu sehen. Bei den Motorbooten der eigenen Marke erweitert die Werft um das Reiseboot Swift Trawler 47, und bei den Funsportbooten kommt als größte der Serie eine Flyer 10 hinzu. Beim Testevent in Port Ginesta werden wir im Oktober die neuen Modelle Probe fahren und darüber berichten. Die neuen Modelle von Jeanneau haben wir ja bereits vorgestellt.

Von Premiere zu Premiere
Wir lassen Ferretti und Princess aus. Dann schauen kurz bei Fairline – wo die neue Targa 43 Open präsentiert wird – vorbei und gehen zu Axopar. Die Kooperation zwischen Axopar und Brabus, die mit der Brabus Shadow 800 im letzten Jahr erfolgreich begann, wird seitens beider Hersteller 2019 intensiviert. Der deutsche Auto-Tuner und Hersteller steigt mit Brabus Marine in den marinen Sektor ein.
Gerade wurde dafür eine eigene Produktionshalle in der polnischen Werft eingeweiht, wo auch die Axopar-Boote gebaut werden. Als erstes Modell wird hier die 28 Fuß lange Brabus Shadow X00 der Edition One of Twenty Eight gebaut. Diese soll dann auf der boot Düsseldorf 2019 vorgestellt werden. Wir sind die Brabus Shadow 800 zusammen mit Jan-Erik Viitala in der Bucht von Cannes gefahren.

Dienstagabend wurden die Finalisten des Best of Boats Award zum ersten Mal auf dem Cannes Yachting Festival am Stand von Marinepool, unserem neuen Bekleidungspartner, vorgestellt. Am Mittwoch waren die anwesenden Finalisten-Boote bereits mit BOB-Stickern beklebt.
Alles wird elektrisch
Große Solarschiffe mit rein elektrischem Antrieb gibt es in Cannes ebenfalls zu sehen – mit zwei Weltpremieren: Die Silent 55 aus Österreich, die am Steg neben konventionellen Multihulls liegt, eignet sich auch für eine Atlantiküberfahrt. Das maßstabsgerechte Modell der Solarimpact 78 aus der Schweiz steht im Palais des Festivals. Der dank schlanker SWATH-Rümpfe gegen Seegang unempfindliche 24-Meter-Katamaran wird mit einem Antriebssystem von Kreisel Electronic ausgestattet.


Kreisel ist auch der Ausrüster für das elektrische Rennboot SAY Carbon 29 E. Wenige Meter ist der Weltrekordhalter weiter mit Blick auf die Croisette unter der sengenden September-Sonne von Cannes ausgestellt ist. Direkt nebenan geht es elektrisch weiter. Wir schauen vorbei bei X-Shore aus Schweden, Rand Boats aus Dänemark und Zodiac Nautic aus Frankreich, wo neue Boote mit Torqeedo-Antriebssystemen zum Einsatz kommen. X-Shore hat einen kühn gestalteten Tender mit Deep Blue Innenborder und BMW i3 ausgestattet. Rand Boats setzt bei seinem bisher größten Modell auf einen elektrischen Deep Blue als Außenborder. Beim neuen eJet der Zodiac-Marke Avon wird das Boot durch Deep Blue, BMW i3 und einen Hydrojet angetrieben.


Genug Boote für drei Wochen testen
Apropos Zodiac: Wir sind mit dem Flying RIB, das Zodiac mit dem Foiling-Startup SeAir entwickelt hat, über anderthalb Meter hohe Wellen in der Bucht von Cannes geglitten. Mehr zu dieser interessanten Konstruktion und der Technologie dahinter ist in der kommenden Woche auf float zu lesen.
Wir hätten drei Wochen an der Côte d’Azur bleiben können, so viel Neues gab es beim Cannes Yachting Festival zu entdecken und auszuprobieren. Doch nach drei Tagen ist Schluss. Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen möchte: Bis Sonntag dieser Woche ist noch Gelegenheit dazu.