Groß war die Freude, als im vergangenen Jahr wieder eine Hamburger Bootsmesse stattfand – am traditionellen Standort in den Messehallen und mit dem Deutschen Boots- und Schiffbauer-Verband als Veranstalter an Bord. Jetzt, für das Jahr 2 nach dem Start der Hamburg Boat Show, haben die Organisatoren bei etwa gleicher Ausstellungsfläche in den drei Messehallen B5 bis B7 inhaltlich noch einmal aufgestockt.
Der Fokus bei den neu eingeführten Stationen richtet sich dabei klar auf Wassersport als Event – und auf den Nachwuchs – mit SUP-Testbecken in Halle B7, den „Action Days“, bei dem Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren verschiedene Wassersportarten ausprobieren können. Auch der Motorboot-Simulator und das Segeln mit der Virtual-Reality-Brille sprechen das junge Publikum an. Das virtuelle Boating ist in diesem Jahr erstmals dabei, ebenso das „Diving Center“ mit Tauchturm.
Alle Interessierten erhalten am Eingang eine Stempelkarte samt Lageplan der Aktivitäten, um maximal fünf Action-Angebote ausprobieren zu können. Warum wird gestempelt? Es gibt etwas zu gewinnen. Unter allen gefüllten Karten werden Wassersportgeräte verlost, unter anderem ein SUP-Board.

Doch man muss sich nicht nass machen, wenn man nicht möchte. Von drei Bühnen – und jeder Halle steht eine – sollen „Aha-Erlebnisse und Memory-Effekte“ für das fachlich interessierte Publikum ausgehen. Zwei der Schwerpunkte der Vorträge und Foren sind Refit und Reisen. Inhaltlich weiter in die Tiefe geht es beim Seminar-Programm – von Ostsee bis UKW. Vorab anmelden nicht vergessen.
Zwei Hallen für die Boote
Zu jeder Wassersportschau gehören Ausrüstung und Boote. In Hamburg sind Motorboote und Motoryachten in den Hallen B6 und B7 zu sehen. Motoren gibt es in Halle B6. Der Segelsport hat seinen Platz in der großen Halle B6, direkt neben dem maritimen Reisen. In dieser Halle lassen sich die Boote auf Promenadenstegen auch von oben betrachten.
Im gemischtes Doppel – mit Segelyachten und Motorbooten – treten die Werftgruppen Jeanneau und Hanse auf. Größer als im Vorjahr geht die Hanse Group in diesem Jahr in Hamburg an den Start. Mit sechs Segelyachten und einem Motorboot sind die aktuellen Modelle des größten deutschen Bootsproduzenten in den Hamburger Messehallen mit dabei. In Halle B6 ist die Deutschlandpremiere für die Dehler 30 one design. Auf Highspeed gebürstet, will das Boot gleichzeitig Familientauglichkeit bieten.

Die von uns gesegelte Familienyacht Beneteau Oceanis 30.1 und die möglicherweise bald olympische Jeanneau Sun Fast 3300 werden in Hamburg zu sehen. Und wer sich, wie die float-Crew bei der Reportage Den Kopf frei segeln, den Wind um die Nase wehen lassen möchte, sollte in Hamburg einen Blick auf die First 18 und First 24 werfen.
Segeln und Motorboote im Mix
Von der französischen Großwerft sind in Hamburg elf Segel- und Motoryachten zu sehen. Erstmals auf einer der hiesigen Bootsmessen präsentiert werden unter anderem Prestige 420 und die Merry Fisher 38 Fly. Richtig gelesen: Die Cannes-Premiere ist das erste Modell der Jeanneau-Serie mit Oberdeck.
Auch die Mittelmann-Werft mixt Motorboot und Segeln: Gezeigt wird eine J/99 – für die auf den Regattabahnen allgegenwärtigen J-Boats ist das Unternehmen aus Kappeln bekannt. Zum anderen bringt Henning Mittelmann eine Sargo 31 Explorer mit. Die robusten Commuter-Boote aus Finnland vertritt das Unternehmen von der Schlei seit kurzem in Deutschland.
Die Bootsbauer von Sargo machen keine Konzessionen an den Zeitgeschmack und rüsten ihre extrem soliden Boote nur mit Wellenantrieb oder Z-Antrieb aus. float war bereits bei der Finnboat Floating Show im letzten Sommer ausführlich mit dem neuen Explorer-Modell unterwegs – mit bekanntem Ergebnis: Die neue Sargo 31 überzeugte uns durch ihre absolute Seefreundlichkeit und seidenweichen Lauf.

Der Finnland-Experte schlechthin ist Boat Solutions: Das Unternehmen vom Ammersee ist mit der neuen AMT 210 DC dabei – und mit seinen Terhi- und Silver-Modellen. Wir sagen nur: Der Tiger ist los! Und das mit Petestep, den seit kurzem auch Zodiac nutzt.
Schnell und kompakt
Gemixt wird auch bei den Bootsgrößen: Nahe der großen Motoryacht Elling E4 zeigt die Hamburger Sportwerft den Mini-Katamaran XCat und ROWonAIR, ein sportliches Boot zum Vorwärtsrudern und nicht, wie üblich, mit dem Rücken zum Ziel.
Und gemixt wird beim Einsatzzweck: Passend fürs Mittelmeer und Metropolen ist das Zodiac Medline 7.5. Der reichlich vorhandene Platz an Deck macht das als Familien-RIB für den Süden konzipierte Festrumpf-Schlauchboot mit Sitzecke und Miniküche auch als Lounge-Boot tauglich.
Tobias Herrmann aus Hamburg setzt auf Aluminium als Bootsbaumaterial. „Der Energieaufwand bei der Herstellung des Rohmaterials ist zwar hoch. Dafür hält es aber mehr als 100 Jahre und ist zu 100% wiederverwertbar“, so der Generalimporteur der in Russland gefertigten Alu-Boote von V-Boats.

Zwei rumpfgleiche Varianten der V-Boats Voyager 700 hatte float im Sommer im Doppeltest, ebenso das für Angler konzipierte Modell Fishpro 54, ein Fishing-Finalist beim diesjährigen Best of Boats Award. In Hamburgs Messehallen ist die Cabin-Version der Voyager zu sehen.