Idai, Savannah, Veronica, Trevor heißen die Zyklone, die aktuell durch die Medien geistern und für viel Zerstörung und Leid verantwortlich sind. Diese tropischen Stürme und Zyklone haben sich aktuell im Indischen Ozean bei Afrika und bei Australien gebildet – und sie treffen dort zum Teil auf Land. Allerdings ist das keine Überraschung. Gerade jetzt sind Zyklone hochaktiv, denn es ist Spätsommer beim Übergang in den Herbst – auf der Südhalbkugel!
Während wir in Deutschland auf 20 Grad Celsius nach dem Frühlingsanfang hoffen und die Winterstürme in der Ostsee gerade hinter uns haben, geht es am anderen Seite des Globus bereits Richtung Herbst und Winterzeit. So endet auch die Zeit, in der sich Landmasse und vor allem das Wasser der Meere weiter aufheizen. Meist haben sie ihr Maximum schon erreicht. Das bedeutet, dass Wassermassen nahe dem Äquator bis fast 30 Grad Celsius warm sind und so viel Energie gespeichert haben.
Tiefs wie ein Staubsauger
Gleichzeitig ist das Wasser so warm, dass es verdunsten kann. Warme und feuchte Luftmassen dehnen sich aus. Sie steigen aufgrund ihrer geringen Dichte nach oben. Dadurch bildet sich ein Tief am Boden, das wiederum die Umgebungsluft nachsaugt. Ähnlich wie bei einem Staubsauger wird durch die Sogwirkung Wind erzeugt, der in das Zentrum hinein weht.
Dabei sorgt die Corioliskraft (ausgelöst durch die Rotation der Erde) für eine Bewegung um das Tief herum– und nicht direkt in das Zentrum hinein. Auf der Südhalbkugel weht daher der Wind im Uhrzeigersinn um das Tief. Wie bei einer Korkenzieherbahn wird die Luft um den Kern herum in die Höhe getrieben.
Gut sichtbar ist das anhand der massiven Wolkenwände um das Auge des Sturms. Da bei der Bildung von Gewitterwolken weitere Wärme freigesetzt wird, ist Überschusswärme vorhanden, die wiederum die Luft weiter nach oben schießen lässt. Das bedeutet, dass von unten weitere Luft nachgeführt werden muss.

Zyklon startet Kettenreaktion
Wie bei einer Kettenreaktion zieht der Zyklon weitere Energie aus den Luftmassen, solange die Energie von unten weiter nachgefüttert werden kann. Dazu müssen die Wassermassen weiter warm genug bleiben, und die Bodenreibung muss gering sein. Das bedeutet: Wirbelstürme dieser Art verlieren erst über kaltem Wasser oder über Landmasse ihre Energie, wobei sie sich abschwächen und im weiteren Verlauf auflösen.
Meist sind es Inseln oder die Küstenregionen, die am stärksten davon betroffen sind. Denn hier trifft der Wirbelsturm mit voller Kraft drauf. Erst mit der Berührung von Land beginnt er, langsam mit seiner Kraft nachzulassen. Da Wirbelstürme sehr mächtige Tiefs sind, die einen sehr geringen Kerndruck haben, brauchen sie entsprechend lange, bis sie sich aufgelöst haben.
Saffir-Simpson-Skala beginnt, wo Beaufort endet
Daher kann ein Wirbelsturm nach dem Auftreffen auf die Küstenregionen mitunter noch länger im Landesinneren wüten. Die hohen Windstärken und enormen Wassermassen, die als Starkregen herunterkommen, sind dabei die größte Gefahr. Keine Landmasse der Erde kann in kurzer Zeit so viel Wasser aufnehmen oder ableiten – Überschwemmungen sind vorprogrammiert.