Zerstörungen durch Wind gehen der Flut in der Regel voraus. Da hier die Beaufort-Skala nicht mehr greift, kommt die Saffir-Simpson-Skala ins Spiel. Sie beginnt, wo Beaufort aufhört. Sie ist je nach Windgeschwindigkeit in fünf Kategorien eingeteilt.

Idai, der auf Mosambik getroffen ist, hatte nach Saffir-Simpson „nur“ eine Kategorie zwischen 2 und 3. Menschen und Bauten vor Ort sind aber nicht auf Windgeschwindigkeiten bis 175 km/h vorbereitet. Die Wassermassen, die mit Idai ins Land gebracht wurden, sind der zweite tödliche Faktor.
Auch Australien ist derzeit betroffen, und zwar zweifach. Die Stürme Veronica und Trevor treffen zeitgleich im Norden und Nordwesten auf Australiens Küste. Und sie werden sich, schwächer werdend, ins Landesinnere bewegen.
Warnung an Blauwassersegler
Der Sturm Savannah ist dagegen fast als harmlos anzusehen. Denn als tropischer Sturm – der Vorstufe zum Zyklon – befindet dieses Wettergebiet sich nur über Wasser – und wird dort auch bleiben. Dennoch ist die Gefahr für die Region nicht gebannt. Die Sturmsaison ist erst zum Mai hin zu Ende. Deshalb sollten sich Blauwasser-Segler unbedingt informieren, wo sie in südlichen Hemisphäre derzeit am sichersten segeln.
Wettermodelle sind hierfür ein guter und wichtiger Baustein. Doch wir erleben bei jedem Zyklon immer wieder, wie auch die besten Modelle sich von Tag zu Tag bei der Prognose ändern. Wirbelstürme lassen sich durch die Modelle, was Intensität und Zugbahn betrifft, noch nicht sehr gut berechnen. Daher ist für Segler die tägliche Neubewertung der Lage zwingend notwendig.
Dennoch sind GRIB-Daten für jeden Segler ein Muss zur Beurteilung der Lage. Text-Nachrichten über NAVTEX oder gar SMS-Wetter sind heutzutage keine optimalen Lösungen mehr. Die beste Lösung bei Wirbelsturm-Gefahr ist die Bewertung durch maritimen Meteorologen. Gerade bei der Atlantic Anniversary Regatta 2018 haben wir erfolgreich Yachten über die Gefahr eines herannahenden Wirbelsturms informieren und sie routen können.

Hurrikane, Taifune und Willy-Willies
Übrigens: Was für Zyklone gilt, hat auch für Hurrikane und Taifune Bestand. Denn sie sind in Ihrer Entstehung die gleichen Phänomene wie Zyklone. Je nach Region werden sie schlicht anders genannt. Im Atlantik und im amerikanischen pazifischen Raum (bis 180° W) heißen sie Hurrikan. Ab 180° E und im asiatischen Raum sind es Taifune. Im Indischen Ozean wie auch in Australien sind es Zyklone, wobei sie hier auch Willy-Willies genannt werden.
Wer nicht jeden Tag mit Wetterdaten bzw. GRIB-Daten arbeitet wie ich und so das weltweite Wetter im Blick hat, kann immer mal auf cyclocane.com schauen. Dort sind alle weltweiten Wirbelsturmentwicklungen tagesaktuell in einer Karte zu sehen.
Wer für die Zyklon-Opfer in Afrika unterstützen möchte, findet beim Bündnis Entwicklung Hilft und Aktion Deutschland Hilft mit folgendem gemeinsamen Konto die richtige Adresse zum Spenden.