Bühne frei in Lelystad fürs Sommer-Spektakel
Ein wahrer Wassersport-Zirkus: Der Bataviahafen ist wie gemacht für eine Inwater-Bootsausstellung wie die Hiswa te Water. Denn die Yachthafenanlage in Lelystad bei Amsterdam wurde vom Berliner Architekturbüro Christoph Kohl seinerzeit wie ein Amphitheater gestaltet. „Sie dürfen das gern behaupten“, antwortet der Meister launig auf float-Anfrage und wünscht „Mast- und Schotbruch“. Und wirklich drängt sich dieser Eindruck auf, schaut man ins Rund: Die Schiffe sind die Bühne, das Publikum beäugt von der Kopfmole aus im Kreis das – ebenso bewegte wie bewegende – Schauspiel.
Von den anliegenden Häusern aus zeigt sich das Spektakel der größten Wassersportmesse der Niederlande wie von Rängen und Balkonen. Denn auch die Wohngebäude gehören zum maritimen Gesamtkunstwerk des Architekten. Die prächtigen Fassaden im historistischen Stil sind der Baukunst jener Zeit nachempfunden, als die Windjammer der Oostindien-Compagnie von der nahen Küste aus zu ihren monatelangen Reisen aufbrachen.
Der Bataviahaven ist also eine Sehenswürdigkeit für sich. Vom 3. bis 7. September wird im Hafen-Theater das Stück „Hiswa te Water“ gegeben. Unter der Dramaturgie von Arjen Rahusen und seiner Crew verspricht die Wiederaufnahme des höchst populären Stoffs noch turbulenter und attraktiver zu werden als in den Jahren zuvor. Es ist die 40. Ausgabe.
„Die Messe wird größer und vielfältiger als je zuvor“, kündigen die Organisatoren schon mal an. Ein starkes Statement in Zeiten, da Wachstum nicht selbstverständlich ist. Schon im letzten Jahr zeigte sich, dass die Hiswa te Water die anderen Wassersport-Shows in den Niederlanden abgehängt hat. Die Boot Holland, eine Hallenmesse in Leuuwarden, die eigentlich Mitte März hätte stattfinden sollen, wurde mangels Masse nach 2026 verschoben.
Boote in ihrem natürlichen Habitat
Die Hiswa te Water zeigt, dass Inwater-Bootsmessen vor dem Wind segeln. Die Präsentation von Booten in ihrem natürlichen Habitat ist einfach ideal. Hinzu kommt die gute Verkehrsanbindung – Lelystad am Markermeer liegt nur 38 Bahnminuten von Amsterdam – und das oft perfekte Wetter im Spätsommer.

Und so obliegt der Messeleitung lediglich die noble Aufgabe, den begrenzten Platz für die Akteure, sprich Aussteller, gerecht zu verteilen. „Wir haben die gleiche Fläche wie in den vergangenen Jahren“, sagt Messe-Manager Alex Hoeve, „aber viele neue Aussteller haben Platzbedarf an Stegen und auf der Hafenmole angemeldet.“
Mit dem Messetermin Anfang September lässt sich die Hiswa te Water ideal als eine von mehreren europäischen Stationen fürs Binge-Watching von Booten nutzen. Vor dem Event in Lelystad vom 3. bis 7. September lädt die Boot & Fun Inwater vom 29. bis 31. August zu Riviera-Feeling nach Werder bei Berlin ein. Direkt nach der Hiswa te Water folgt vom 9. bis 14. September das Yachtfestival in Cannes, die größte Inwater-Show Europas. Doch Lelystad ist der Show in Südfrankreich bei mittelgroßen Booten auf den Fersen.
Schwerpunkt Aluminium-Yachtbau
Es werde viele Premieren geben, kündigt der niederländische Branchenverband Hiswa an, der hinter der Messe steht. So zeigt die junge Kieler Werft Pure ihre 42. Pure hat sich auf Aluminium-Schiffsbau spezialisiert, die Pure 42 ist eine 13,80 m lange Decksalon-Fahrtenyacht mit großem Wohnzimmer und schwimmendem Büro. Weitere Alu-Bootswerften im Bataviahaven sind Bestevaer, K&M und Breehorn.

Einen guten Meter länger als die Pure 42 ist die neue Sweden 45. Mit ihr zeigt Sweden Yachts aus Henån nördlich von Göteborg, dass klassisches Design auch heute noch seinen Platz und besonderen Reiz hat.
Ein einzelnes, großes Steuerrad, viel Teakbelag und robustes Naturholz-Mobiliar im Salon erinnern an frühere Zeiten. Dabei gibt es viele praktische Details, die nur in der Gegenwart möglich sind – zum Beispiel ein kompletter Geschirrspüler in der Kombüse.
Wenn Dir der Beitrag gefallen hat: Spendier’ uns einen Kaffee. ☕️
Größte Inwater-Show nördlich von Cannes startet in Lelystad
Die größte Inwater-Wassersportmesse Nordeuropas macht volle Fahrt. Schon zu Ostern gab es mehr Anmeldungen für die niederländische Hiswa te Water am Markermeer als je zuvor, einige Bereiche waren bereits ausverkauft. Am 28. August geht es nun los. Es gilt: Menge läuft in Lelystad. Inzwischen könnten sich die Organisatoren fragen, ob sie nicht vom Veranstaltungsort Lelystad in Richtung des gegenüberliegenden Amsterdams die Stege verlängern sollten. Die Schau im kreisrunden Bataviahaven war nie größer. Krise sieht anders aus.
Die Messe ist deswegen so erfolgreich, weil sie eine Maßgabe umfassend berücksichtigt hat: Der Besuch einer Schau muss ein sinnliches Erlebnis sein. Oder, um mit den Worten der Veranstalter zu sagen: „Man geht auf eine Messe, um schöne Boote anzuschauen, die man nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt.“ Wie die Sonderausstellung einer Gemäldegalerie oder eines Kunstmuseums hat es offenbar auch die Hiswa te Water über Monate zum Stadtgespräch geschafft.
Das gelingt insbesondere mit Spektakulärem. Etwa Exponate, die man noch nie zuvor zu Gesicht bekam. Und das heißt: In diesem Jahr werden im Bataviahaven 75 Neuheiten aus allen Bereichen – also nicht nur Boote – zu sehen sein, schreibt die Messe. Das gelingt auch durch – buchstäbliche – Grenzüberschreitung. Die Hiswa, so der eigene Anspruch, ist immer internationaler, inzwischen sind Aussteller aus 17 Ländern von 5 Kontinenten vertreten.
50 Boote mit Mercury-Motoren zum Testen
Möglich macht das sinnliche Erlebnis auch Mercury. Der weltgrößte Bootsmotorenbauer zieht, wie weiland der Kaiserhof von Pfalz zu Pfalz, mit seiner Motoren-Roadshow über Land. Auf dem Weg von einer Marina zum nächsten macht man auch zur Hiswa te Water Station. Das Besondere in Lelystad: Hier zeigt der US-Hersteller im Ganzen 50 Boote mit großen und kleinen Mercury-Motoren, so wie bei den Experience Days. Viele der dynamischen Paarungen kann man an Ort und Stelle testen, darunter sind sämtliche Elektro-Außenborder der jungen Avator-Baureihe.

Der wohl abgelegenste Aussteller kommt aus Downunder. Von der Werft Riviera Australia ist die 4600 Sport zu sehen, eine 15,31 Meter lange Familienyacht von 20 Tonnen. Sie hat Schlafplätze für sechs Personen und ein barrierefreies Hauptdeck, dessen großzügig geräumiger Salon nahtlos in eine ebenso ausgedehnte Heckterrasse übergeht. Das alles wird durch ein weit auskragendes Dach wirkungsvoll beschattet. Wir werden das Schiff kurz nach der Show für den Best of Boats Award unter die Lupe nehmen.
Ein weiterer „Aussie“ ist der große Fahrtenkatamaran McConaghy MC55. Augenfällig ist der Doppelsteuerstand auf dem Balkon mit viel zusätzlichem Sitzplatz, während eine Etage darunter auf dem Hauptdeck eine riesige Lounge eingerichtet wurde. Zusätzlicher Raum wird gewonnen, weil der Niedergang von der Brücke im Freien hinter dem Aufbau verläuft.
Wie viele Boote fasst der Bataviahaven?
Aus Asien werden Sloepen gezeigt, von Brasilien und den USA kommen mehrere Sportboote. Natürlich sind auch diverse Werften aus der europäischen Nachbarschaft vertreten. Sie kommen aus Deutschland und Frankreich, aber auch aus Polen, Italien und nordischen Ländern. Mit 440 Booten ist der Hafen am Markermeer, das ins IJsselmeer übergeht, komplett belegt.

Natürlich handelt es sich überwiegend um eine Leistungsschau der Niederlande. So sind Segelyachten der renommierten holländischen Werften Breehorn, Bestevaer und Jager dabei. Daysailer-Produzent Saffier Yachts stellt unter anderem die Saffier SE 33 in den Versionen Life und Leisure, die Saffier SL 46 und die Saffier SE 24 Lite aus. Motorjachten – nur echt mit dem J in der Schreibung – präsentieren Holterman, Stratos Yachts, Van der Heijden und Van der Hoven.
Die für NL typischen Sloepen – teils offen, teils mit Kajüte – für die gemütliche Fahrt auf den Kanälen sind in großer Zahl vertreten. Zunehmend sind diese auch mit Elektroantrieb ausgerüstet, und Entsprechendes gibt es auch zum Sehen und Testen vor Ort, verspricht die Messeleitung um Arjen Rahusen.
Was, wann und wie
Die Hiswa te Water (Website weitgehend auf Niederländisch) läuft fünf Tage lang. Vom 28. August bis 1. September sind jeweils von 10 bis 18 Uhr die Stege geöffnet. Wer mit dem Flugzeug anreist, hat es nicht weit vom Amsterdamer Flughafen Schiphol.
Vom Westen Deutschlands aus ist der Trip bequem als Tagesausflug möglich. Das Tagesticket kostet 12,50 Euro im Vorverkauf, an der Kasse 15 Euro. Besucher bis 17 Jahre zahlen 5 bzw. 7,50 Euro.
Wenn Dir der Beitrag gefallen hat: Spendier’ uns einen Kaffee. ☕️
Nah am Wasser gebaut und gewonnen
Lange Zeit war alles klar, wenn man – von Deutschland kommend – in den Niederlanden neu eingeführte Boote anschauen wollte. Die Bootsbaunation präsentierte sich im Frühjahr und Spätsommer mit drei einst jede für sich großen Boat Shows: zweimal Hiswa,einmal Boot Holland. Dazu gesellten sich Hausmessen bei den vielen kleinen, auf Stahlbau und Sloepen spezialisierten Werften.
In dem teils unterm Meeresspiegel liegenden Land entstehen bis heute Schiffe fürs Wasserwandern, Tagestörns und Daysailing auf dem IJsselmeer und in den Kanälen – interessant auch für den Einsatz in deutschen Binnen- und Küstengewässern. Doch nah am Wasser gebaut war allerdings auch das traditionelle Geschäftsmodell der Wassersportausstellungen.
Schon vor der Covid-Pandemie hatte sich das Feld gelichtet: An die „große“ Hiswa-Hallenmesse in Amsterdam erinnern sich nur noch die Älteren. Auch die lange Wanderschaft von Hollands einziger Inwater-Wassersportschau von Marina zu Marina ist Vergangenheit.
Von IJmuiden in industrieller Umgebung nahe der Nordsee über eine feine interiministische Innenstadtlage in Amsterdam führte der Weg der Boote schließlich nach Lelystad direkt am Markermeer. Heute ist die Hiswa te Water die führende Nicht-Hallen-Bootsmesse im Norden Europas. Das spiegelt sich in den Zahlen fünf Monate vor dem Messestart Ende August wider.
Ausverkauft in einigen Bereichen
Dieses Jahr ist nicht nur der Frühling früh dran! Schon vor Ostern verzeichneten die Organisatoren „mehr Anmeldungen als je zuvor“ für die Ausgabe 2024, die vom 28. August bis 1. September im Bataviahaven in Lelystad stattfindet. Die Schau sei, so heißt es, „in einigen Bereichen bereits ausverkauft“.

Das Stichwort für den Erfolg ist Diversifizierung. Dazu gehört auch, den Schwerpunkt nicht nur auf Boote aus den Niederlanden zu legen, sondern als nationale Leitmesse die europäischen Neuheiten in toto zu zeigen. Mit gut 430 Booten habe der Bataviahaven „die Grenzen des Wachstums erreicht“, so Messedirektor Arjen Rahusen.
So gibt es erstmals einen eigenen Bereich im Batavia-Hafen für XXL-Tagesboote und Weekender. Auch das Segelsegment werde im August um einige neue Namen gestärkt – schließlich sind die Niederlande auch ein Land der Segelyachtwerften, mit Marken wie Bestevaer, Pointer und Saffier.
Selbst fahren und Award-Premieren
Von anderen Messen hat man das Konzept übernommen, „echte“ Interessenten zur Probefahrt aufs Wasser gehen zu lassen. So wird es bei der parallel in Werder laufenden Boot & Fun Inwater seit Jahren praktiziert. „In diesem Jahr haben wir einen separaten Steg in der Hafenmündung eingerichtet, an dem die Aussteller – wenn die Bedingungen es zulassen – täglich nach 17 Uhr mit ernsthaften potenziellen Käufern Probe fahren können“, erklärt Rahusen.

Am 27. August, dem Tag vor der Eröffnung, gibt es wie im letzten Jahr einen Preview-Abend für alle Nominierten des Boat of the Year Innovation Awards. Das alles zieht mehr als nur das niederländische Publikum an.
Wenn Dir der Beitrag gefallen hat: Spendier’ uns einen Kaffee. ☕️
Volles Haus im Bataviahaven
Dass Niederländer gute Boote bauen, wissen wir nicht erst seit gestern. Bei einer der ältesten Seefahrernationen der Welt mit über 6.000 Kilometer befahrbaren Wasserwegen und 450 Kilometer Küstenlinie ist das selbstverständlich. Aber wie umfangreich die Werft-Szene zwischen Rhein, Maas und Schelde, die quicklebendig immer neue und moderne Konstruktionen zu Wasser lässt, auch aktuell ist, lohnt eine Reise. Zumindest einmal im Jahr, wenn die Hiswa te water in Lelystad stattfindet.
Wie der Name „te water“ – auf Deutsch: zu Wasser – schon sagt, präsentiert die Bootsmesse die meisten der über 400 ausgestellten Segel- und Motoryachten in ihrem Element, am Steg – ähnlich wie die Boot & Fun in Werder bei Berlin. In den letzten Jahren hat die Hiswa te water sich, zeitlich platziert zum Start der neuen Messesaison, als internationale Schau etabliert.
Was die vom 30. August bis 3. September laufende Messe von anderen Boat Shows unterscheidet, ist der Fokus auf Boote und Yachten, die in den Niederlanden entworfen und gebaut werden. Das macht die Hiswa te water für einen Tagestrip aus Deutschland attraktiv, besonders für Boaties und Segler aus dem Westen.
So ist man aus dem Ruhrgebiet nur etwa zweieinhalb Autostunden unterwegs, per Bahn dauert die Anreise beispielsweise aus Essen weniger als vier Stunden. Ihr Ziel ist die Marina „Bataviahaven“ in Lelystad. Und wem das Cannes Yachting Festival zu weit ist: Bei der wichtigsten nationalen Schau „down under“ sind auch viele internationale Werften präsent.

Unter den internationalen Ausstellern sind unter anderem Candela, der schwedische Hersteller foilender Elektro-Boote, und die finnischen Hersteller Saxdor und Axopar. Außerdem vor Ort ist Sea Ray, die ihre Europazentrale in Amsterdam haben. Bei den Segelyachten sind, neben niederländischen Marken wie Saffier und Bestevaer, die dänische Marke X-Yachts, Elan aus Slowenien und Hanse aus Deutschland vertreten. Aber, eines ist klar: Die überwiegende Mehrheit der Exponate sind Motorboote.
Ein Messe-Hafen wie ein Amphitheater
Die Hiswa te water ist in den letzten 15 Jahren viel herumgekommen. Das Event machte an unterschiedlichen Standorten, unter anderem mitten in Amsterdam, Station und hat nun ihren (hoffentlich) endgültigen Liegeplatz gefunden.
Und der Ort hat Stil: Die Messe-Marina im Bataviahafen ist nahezu kreisrund. Wie in einem Amphitheater liegen die Boote dort um einen zentralen Boulevard. So kann das Publikum die maritimen Highlights gemütlich abflanieren – und in den Pagoden an Land Dienstleister, Gastronomen und Ausrüster besuchen. Das ist großes Theater auf Niederländisch, aber mit englischen und oft auch deutschen Untertiteln.

Nach Absprache mit den Ausstellern werden auch Probefahrten möglich sein. Leere Boxen oder Lücken in der Ausstellungsfläche an Land? Fehlanzeige. Die Hiswa te water ist, da der Messebeginn näher rückt, fast vollständig ausverkauft.
Die vielen Gesichter des niederländischen Bootsbaus
Was wird zu sehen sein? Wir haben einige Boote herausgepickt, die exemplarisch für den Bootsbau in den Niederlanden stehen und auf der Schau in Lelystad gezeigt werden.
Das wohl größte Boot der Messe ist die 21,60 Meter lange neue Bestevaer-Segelyacht von KM Yachtbuilders aus Makkum. Die Fahrtenyacht aus Aluminium hat 35 Tonnen Verdrängung. Nicht nur der Rumpf mit Bullaugen und einem holzverkleideten Deckshaus ist ein Blickfänger. Auch das Interieur ist betont klassisch gehalten.
So haben die Designer für den Fußboden unter Deck originales Altholz aus einer Scheune wiederverwendet. Alt ist aber nur das Material. Die Segelyacht ist hinsichtlich der Ausrüstung auf dem allerneuesten Stand. Dazu gehören der hybridelektrische Antrieb, eine Klimaanlage und das Carbonrigg. Diese Features aus der Hightech-Sparte sind weitgehend unsichtbar verbaut, um die traditionelle Ausstrahlung nicht zu schmälern.
Sloepen sind Hollands Traditionsboote
Traditionell viel Ausstrahlung haben auch Sloepen, die auf den niederländischen Binnengewässern sehr häufig anzutreffen sind. Nur scheinbar ein einfaches offenes Verdrängerboot von rustikaler Robustheit, sind die Schmuckstücke oft durchaus luxuriös. Ihr Charme liegt in der Einfachheit beim Handling und dem klaren Konzept. Ihr Reiz ist die unverstellte Nähe zum Element: Wenn die Sonne scheint, sind Sloepen scheinbar überall in den Niederlanden unterwegs.
Als ein prototypischer Vertreter dieser Gattung gilt die Interboat 19. Seit 1996 auf dem Markt, ist sie die meistverkaufte Sloep der Niederlande. Der solide Tender für Familientouren ist – nicht ganz klassich – auch mit Badeplattform erhältlich. Das GFK-Boot treibt wahlweise ein 17 PS starker Elektromotor oder ein bis zu 27 PS starker Verbrenner mit Wellenantrieb an.
Wenn Dir der Beitrag gefallen hat: Spendier’ uns einen Kaffee. ☕️
Lelystad zum Zweiten
Im Bataviahafen des Städtchens Lelystad, gut 50 Kilometer von Amsterdam entfernt, soll die In-Water-Bootsschau an die erfolgreiche Premiere an neuer Stelle im vergangenen Jahr anknüpfen. 2018 waren an fünf Messetagen rund 22.500 Besucher zur Landpartie mit Booten gekommen. Das waren 17,5 Prozent mehr als bei der letztmals mitten in der Metropole Amsterdam veranstalteten Schau.
float wird vor Ort sein, um die interessantesten Neuigkeiten aus den über gezeigten 300 Booten vorzustellen – 12 % mehr Boote als letztes Jahr, sagen die Veranstalter. Die Schau wächst also weiter, trotz der Bedenken, die es gab, als die Messe 2017 von Amsterdam in die Provinz zog.
Schwerpunkt: niederländischer Bootsbau
Die Hiswa te Water setzt ihren Schwerpunkt auf den traditionellen, qualitativ hochwertigen niederländischen Bootsbau und dessen moderne Entwicklungen. Ein deutlicher Trend geht zu vielseitigeren Konstruktionen für verschiedenste Reviere, gebaut aus Stahl, GFK und Aluminium. Auch die Zahl moderner Reiseschiffe und schneller Gleiter wächst. Klassische Stahlyachten dominieren das Bild in Lelystad dagegen nicht mehr.

Neu ist der „Golden Boulevard“, wo größere Motoryachten präsentiert werden. Schiffe von 15 Metern Länge und mehr sind hier zu sehen. Und mit dabei sind Marken wie Princess, Fairline, Holterman, Zeelander, Contest, Sturier, Mulder, De Valk, Wajer und Steeler.
Offen für die Komfortklasse
Das Sortiment der heimischen Sloepen und Tender ist üblicherweise vollständig, also Marken wie Interboat, Antaris, Menken, Makma und Van Vossen. Mit dem Interboat Intender 950 zeigt die niederländische Werft ein echtes Crossover-Modell. Das nagelneue Boot feiert in Lelystad Weltpremiere, und die Werft begeht gleichzeitig ihr 25-Jahre-Jubiläum.
Das handgefertigte Flaggschiff kann mit maximal 320 PS starken Dieselmotoren bestückt werden. So lässt sich die Interboat Intender 950 in ihrer Anwendung variieren, je nachdem welche Motorisierung der Slopen-Skipper wählt – von der gemütlich tuckernden Kabinen-Sloep mit 65 PS bis zum Express-Cruiser und mehr als 25 Knoten Speed. In Kürze soll das Boot auch in Deutschland zu erleben sein.

Dem mit der CE-Kategorie B zertifizierten Boot stehen dank des geringen Tiefgangs von 90 cm viele Reviere offen. Die berlinisch-brandenburgischen Wasserlandschaften scheinen für diesen Bootstyp wie gemacht zu sein, auch für etwas längere Törns. Unter Deck gibt es eine große Kajüte mit Doppelkoje, Pantry und einem Bad im Bug. Der Steuerstand ist bei diesem Sommer-Wanderboot wahlweise achterlich mittig oder mittschiffs an Steuerbord platziert.
Ebenfalls als Neuheit in Lelystad gezeigt wird die Rapsody R 32. Das ganz klassisch gehaltene Design mit feinem Deckssprung und viel Teak stammt auch aus holländischer Produktion. Mit bis zu 370 PS starken Volvo-Penta-Dieseln versehene gut mit ob des scharf geschnittenen v-förmigen Rumpfs gut für butterweiche Gleitfahrt bis zu 42 Knoten.

Puristen am Steg
Ganz anders und völlig puristisch ist die Salut 29 gehalten. Das Runabout bietet sich für sommerliche Tagestörns an. Zwei Außenborder mit jeweils 200 PS dürfen dabei als Maximalmotorisierung am Heck hängen. Sie beschleunigen das 1.850 kg leichte Design auf über 40 Knoten.
Komplett aus Aluminium gefertigt ist das T-Liner Cabrio. Die offene Version des T-Liner 7.60 Cabin ist ein 8,50 m langer Weekender aus den Niederlanden mit vier Schlafplätzen und einem wiederum sehr starken, 340 PS leistenden Yanmar-Motor.


Die englischen Werften Fairline, Haines und Princess sind in den Niederlanden stark vertreten. Die Haines 32 Offshore wird in Lelystad als Weltpremiere gezeigt. Das 9,75 m lange Boot mit Knickspantrumpf ist für küstenferne Gewässer konzipiert. Ob das britische Boot auf dem Seeweg zur Bootsmesse kam, ist nicht überliefert.
Wenn Dir der Beitrag gefallen hat: Spendier’ uns einen Kaffee. ☕️