Oder es handele sich angeblich um einen Notverkauf, da ein Angehöriger oder der Eigner gestorben sei. Man möchte schnell das Boot verkaufen. Sei man an dem günstigen Angebot interessiert, solle man möglichst schnell eine Anzahlung von 25 Prozent leisten.
Muster sind immer die gleichen
Schüttler warnt vor einem wiederkehrenden Muster: „Zu günstig, meist die gängigen Marken, die es auch teilweise im Charterbereich gibt. Die Mobilnummer ist meist nicht erreichbar.“ Der Experte empfiehlt, unbedingt die Angebote vor Ort anzuschauen. Ist das Angebot zu günstig, ist es meist ein Fake.
Auch rät Schüttler, immer telefonischen Kontakt herzustellen. Wenn der Inserent nur per Mail zu erreichen ist, dann sei Vorsicht geboten. Grundsätzlich, sagt Schüttler, stelle der Kauf von Privat ein viel höheres Risiko da als der Kauf von gewerblichen Anbietern.

Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt Schüttler, einen externen Dienstleister für die Kaufabwicklung des Bootes zu involvieren. Sein Unternehmen, Best Boats 24, kooperiere beispielsweise mit Vender, einem Angebot der Volkswagen Bank, das den kompletten Verkaufsprozess digital managt. Angefangen von der Verifizierung der Vertragspartner über das Erstellen des Kaufvertrags bis zur finanziellen Abwicklung.
Gebühren sind berechtigt
Ist der Deal abgeschlossen, erhält der Käufer sein Boot, der Verkäufer bekommt sein Geld. Für den Käufer ist das Angebot kostenlos, der Verkäufer zahlt eine Gebühr für die Abwicklung, die sich nach dem Kaufpreis richtet. Für ein Boot im Wert von bis zu 5.000 Euro liegt diese beispielsweise bei 9 Euro, bei einem Wert von 30.001 bis 75.000 Euro bei 69 Euro.
Oder man wendet sich an Yachtverstand und findet ein gebrauchtes Boot mit Jens Böckmanns Unterstützung, wie Theresa es gerade getan hat. Sie fand ein gutes Boot zu einem tollen Preis und weiß dank der Expertise des Experten, was sie gekauft hat.

Lee, der Waliser, hatte mehr als Glück. Seit dem Kauf seines Bootes lebt er zufrieden auf seiner „Freshwater“. Für potentielle Bootskäufer hat er einen Tipp: Lieber nicht auf Inserate vertrauen, sondern sich vor dem Bootskauf in Häfen und Marinas umhören. Der Hafenfunk weiß meist eher über potentielle Verkäufe Bescheid. Im Idealfall direkt Kontakt mit dem Eigner vor Ort aufnehmen. „Und definitiv Finger weg vom Alkohol!“, sagt Lee und lacht.